„Die heutige Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag ist alles andere als ein Standardtermin zum Gedenken, den wir aus Pflichtgefühl wahrnehmen. Nein, heute erleben wir den zweiten Volkstrauertag in Zeiten eines blutigen Krieges in unserer weiteren Nachbarschaft auf europäischem Boden”, meinte Bürgermeister Gerhard Kellner.
„Zirka 1,1 Millionen ukrainische Menschen haben hier in Deutschland Zuflucht gefunden und versuchen ihr Leben neu zu sortieren, haben Angst um ihre Freunde, ihre Familien in der Heimat oder trauern um geliebte Menschen, die Opfer dieses Krieges sind”, erklärte der Bürgermeister.
„Wir gedenken heute, 109 Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs und 84 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkriegs, der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Wir erinnern an die Soldaten, die zivilen Kriegsopfer, die Opfer von Massakern und Genoziden. Wir denken an die Toten der Diktaturen. Wir denken an persönliche Schicksale in abstrakten Kämpfen um Staatsinteressen, in Glaubenskriegen, in Schlachten politischer Ideologien. Gerade die Sinnlosigkeit dieser blutigen Konflikte macht uns immer wieder nahezu sprachlos vor Betroffenheit”, betonte Kellner.
Aus Kirchendemenreuth hätten 134 junge Männer in den beiden Weltkriegen ihr Leben verloren haben. Der Volkstrauertag erinnere uns daran, dass Frieden und Freiheit keine Selbstverständlichkeit sind. Generationen vor uns hätten mit großem Mut und großer Opferbereitschaft für unsere Freiheit gekämpft und gelitten. Viele haben dabei ihr Leben verloren. Ihre Hingabe und ihr Mut dürften nicht vergessen werden.
Im Anschluss betete Pfarrer Manuel Sauer für den Frieden in der Welt. Bürgermeister Gerhard Kellner legte zusammen mit der Feuerwehr einen Kranz am Kriegerdenkmal nieder. Die Gedenkveranstaltung wurde von Fahnenabordnungen der Vereine sowie vom Posaunenchor umrahmt.