Wie in allen Kommunen wurde auch in Vilseck am Volkstrauertag der Opfer der Kriege gedacht. Ein Redner der Krieger- und Reservistenkameradschaft nahm dabei sogar Bezug auf den Klimaschutz.
„Den Toten zu Ehren, den Lebenden zur Mahnung“, so steht es auf vielen Kriegerdenkmälern in Deutschland. „Ja, wir wollen unserer Gefallenen gedenken“, appellierte Heiner Deinzer, der stellvertretende Vorsitzende der Krieger- und Reservistenkameradschaft Vilseck, „aber wie steht es um den Wunsch oder die Aufforderung, die Lebenden zu mahnen?”, fragte er sich.
Beim Volkstrauertag in Vilseck stellte Deinzer fest, dass die Zahlen der Toten eine andere Sprache sprächen und dass Kriegführen aktueller denn je sei. Diplomatie wäre notwendig. „Krieg ist eben ein fantastisches Geschäft. Es geht nicht um Werte, sondern um Macht, Einfluss und Profit. Wer etwas anderes sagt, der lügt“, erklärte der Redner. Auch forderte Deinzer die Anwesenden auf, nachzudenken, ob ihnen schon aufgefallen sei, dass die lautstark geforderte Reduktion des Co²-Ausstosses im Krieg offensichtlich keine Rolle spiele.
Und darum verlängere sich das Töten auch weiterhin. Es sei zu befürchten, dass die Mahnung an die Lebenden nicht gehört werde und unsere Soldatenfriedhöfe nicht die letzten sein würden, stellte Deinzer fest. Dritter Bürgermeister Markus Graf dankte Stadtpfarrer Pater Robin Xavier im Namen der Stadt Vilseck für den würdevollen Gottesdienst und das Gebet, dem Jugendblasorchester für die musikalische Umrahmung der Feierstunde und den Vereinen mit ihren Fahnenabordnungen für die Teilnahme am Festakt. In das Totengedenken schloss er auch die zahlreichen Opfer aus der Zivilbevölkerung ein, sowie die vielen Helfer, die bei ihrem selbstlosen Einsatz ihr Leben verloren haben. Zu Ehren der Toten und in der Hoffnung auf Versöhnung und eine friedliche Zukunft legte er einen Kranz nieder. Mit der Nationalhymne endete die Abendstunde am Ehrenmal auf dem Kirchplatz.