Pfarrer Norbert Götz eröffnete mit würdigen Worten die Feierlichkeiten zum Volkstrauertag in Waldthurn. Die Drittklässler Ferdinand Dagner und Georg Weig zitierten das Gebet des Heiligen Franziskus: „Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens.“ Bürgermeister Josef Beimler begann im Anschluss seine Ansprache vor dem Kriegerdenkmal mit den Zeilen des Liedes der Sängerin Nicole: „Ein bisschen Frieden, ein bisschen Sonne für diese Erde, auf der wir wohnen.“ Frieden sei, wenn zwischen jedem Volk Gerechtigkeit herrsche, aber die Realität sehe anders aus, so Beimler. „Erinnerungen verblassen, Zeitzeugen sind weitestgehend verstorben.“ Es stelle sich die Frage: „Ist der Volkstrauertag noch zeitgemäß?“ Diese Frage sei mit einem lauten „Ja“ zu beantworten. „Wir brauchen ihn aus Respekt vor den Millionen von Opfern von Krieg und Gewalt. Wir brauchen ihn, damit nicht vergessen wird, was Menschen ihren Mitmenschen antun können.”
Nachdenklich fügte Beimler an: „Während wir hier unsere Gedenkfeier abhalten, sterben Menschen, weil einige Autokraten das so wollen. Der Frieden ist alles, aber ohne Frieden ist alles nichts.“ Im Gedenken an die zahlreichen Opfer legten die Markträte Michael Troidl und Georg Stahl einen Kranz am Ehrenmal nieder. Zu den Klängen des „Guten Kameraden“ wurden drei Salutschüsse abgefeuert. Mit der Bayern- und der Deutschlandhymne endete die Trauerfeier. Die Feierlichkeiten zum Volkstrauertag wurden von der Trachtenkapelle Waldthurn (Leitung Josef Pflaum senior) und den Waldthurner Sängern (Leitung Herwig Maier) musikalisch umrahmt. Die Krieger-, Soldaten- und Reservistengemeinschaft 1884 stellte die Ehrenwache.