Ihre Vergangenheit ist oft ähnlich, sie haben über Jahrzehnte hinweg die Geschicke ihrer Heimatkommunen, die im Landkreis Neustadt/WN liegen, bestimmt. Das Ehemaligentreffen der „Altbürgermeister des Landkreises“ hatte der frühere Störnsteiner Rathauschef Boris Damzog organisiert. Er hatte diesmal an die Sonnenseite des Fahrenberg nach seinen Worten in die Vorzeigegemeinde Waldthurn und hier speziell in das Bürgermeisterdorf nach Woppenrieth eingeladen.
Jungbauer Christoph Ertl vom Fullertnhof stieg speziell für die früheren Gemeindeoberhäupter von seinem Mähdrescher und empfing die interessierte Gruppe im Oldtimermuseum Gollwitzer – Ertl in Woppenrieth. Ertl stellte kurz den landwirtschaftlichen Betrieb vor und schwenkte dann über in das von seinem Opa Alfons Gollwitzer aufgebaute Museum. „Ich war früher der kleine Schatten meines Opas. Wenn unser Bürgermeister, der Gursn Sepp anfragt, ob ich den ehemaligen Bürgermeistern das Museum meines Opas zeige, kann ich gar nicht anders“, meinte der junge Landwirt und Oldtimerfreund, der das Erbe seines Opas weiterführt. Beimler hatte zusammen mit Petra Reil von der Marktverwaltung Waldthurn das Treffen eingefädelt.
Ertl erklärte sehr unterhaltsam und kompetent die Funktion der Fahrzeuge und so manche interessante Geschichten, die er aus Erzählungen seines Opas kennt. Nicht fehlen durfte der PRAGA Mignon, der 1918 in Prag gebaut worden war und in dem der damalige tschechische Präsident Tomas Masaryk 1920 die tschechische Republik ausrief. Opa Alfons hatte das Fahrzeug in Einzelteilen auf abenteuerliche Weise auf den Fullertnhof gebracht und nach Originalplänen die Holzkarosserie mit seinem Freund den Mesner Sepp (Josef Riedl – Lennesrieth Haselranken) restauriert. Interessant auch die Geschichte, wie eine Dampfmaschine aus den USA die Reise in die Oberpfalz antrat und wie man sie entsprechend wieder unter beengten Umständen funktionsfähig machte.
„Wir haben als aktive Bürgermeister eine schöne Zeit erlebt und können uns heute noch in die Augen schaun“, schloss Damzog. Die Gruppe marschierte in das benachbarte Bürgermeisterstüberl und ließ so manche Begebenheit, zusammen mit den stellvertretenden Landrat Albert Nickl, vorbeiziehen.