Sich zu Gott bekennen: das erfordert oft Mut und ein dickes Fell, um sich in einer Gesellschaft, die sich auf ihr vermeintlich so aufgeklärt-überlegenes Säkularisiertsein allerlei einbildet, innerlich gegen die „Spötter” zu wappnen, von denen schon die Bibel spricht. Und es verlangt zugleich die Demut, sich damit abzufinden, dass sich der allmächtige Gott nicht in alle seine Karten blicken lässt und manches Geheimnis dem menschlichen Denken und Forschen unzugänglich bleibt.
Dass es sich dennoch lohnt, „im Zweifel für den Glauben” einzutreten, bekannte die Katholische Landjugend Burkhardsreuth im von ihr mitgestalteten Jugend-Herbstgottesdienst in der voll besetzten Jakobuskirche. Gerade wenn Lebensangst und Glaubenszweifel übermächtig zu werden drohten, dürften Christen vertrauensvoll „Jesus an ihrer Seite wissen”, ermunterte Pfarrer Edmund Prechtl in seinen Begrüßungsworten. Zugleich wandte er sich dagegen, im Zweifel nur etwas Nachteiliges zu sehen: „Wer zweifelt, der hinterfragt, gewinnt neue Erkenntnis, und dadurch kann man viele gute neue Dinge bewirken und erfahren.”
Dies schließe ein, auch das eigene Verhältnis zu Gott bewusst neu zu fundieren und „den Glauben in ganz neuer Weise zu leben”. Deshalb, so entgegneten die Jugendlichen in ihrer „Predigt”, „dürfen wir uns mit unseren Zweifeln und Fragen an Jesus wenden und müssen nichts zurückhalten”: Dies sei eine Frucht des uns von Gott gegebenen Verstandes, und Jesus „verurteilt keinen dafür”, reiche dem Zweifler die Hand und fordere nicht, „einfach zu glauben”.
Ihrem gelebten Glauben wollen jene 21 jungen Christen eine Facette hinzufügen, die in der Eucharistiefeier per Handschlag in die Landjugendgruppe aufgenommen wurden. „Ich bin begeistert und dankbar, dass es euch gibt”, lobte Pfarrer Prechtl zum Schluss die Gruppe, und die Gottesdienstbesucher widmeten dem „Projektchor” aus Mitgliedern des Kirchenchors und der Jugendgruppe, der die Eucharistiefeier begleitete, eine „stehende Ovation”.