Nach neun langen Jahren kann sich die Bilanz sehen lassen: Mehr als zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse an der GMS Pressath erreichten den Qualifizierenden Abschluss, ohne Abschlusszeugnis verlässt niemand die Schule. Das teilte die Bildungseinrichtung mit. Dass diese scheidende 9. Klasse eine besondere war, hob auch Schulleiterin Ulrike Neiser hervor, in der sie das Motto der Einladung zur Entlassfeier in der Stadthalle aufgriff: „Versuche nicht, besser zu sein als die anderen – versuche, besser zu sein, als du gestern warst“ hatten die jungen Leute gewählt.
Bürgermeister Bernhard Stangl betonte die Werte des vor 75 Jahren geschaffenen Grundgesetzes, das eben nicht darauf abzielt, besser als andere zu sein, sondern gleiche Rechte für alle garantiert – unabhängig von der Religion oder der Herkunft. Für den Elternbeirat überbrachte Magdalena Reindl die besten Wünsche für den weiteren Lebensweg, ob im Beruf oder weiterhin in der Schule. Klassenleiter Jan Wiltsch blickte auf eine dreijährige gemeinsame Reise zurück, die er in der 7. Klasse als Fachlehrer für Geographie, Politik und Geschichte begonnen hatte. Seinen Schülerinnen und Schülern bescheinigte er einen beachtlichen Reifeprozess, den sie in dieser Zeit durchlaufen hätten.
Für die Abschlussklasse dankten die Klassensprecher Fatima Ahmadova und Simon Kerperin sowie ihre Stellvertreter Rania Alyas und Jason Berkhahn mit humorvollen Worten allen Lehrkräften, die nie an ihnen verzweifelt seien. Leicht sei der Abschied von der Schule nicht, aber die Zeit sei gekommen, eigene Wege zu gehen und auf eigenen Füßen zu stehen. In einem bewegenden Moment erinnerte Kerperin an die in diesem Schuljahr überraschend verstorbene Fachlehrerin Irmgard Bößl, die ihm mit ihrem Unterricht im Fach „Soziales“ den Weg zu seiner Ausbildung zum Koch gewiesen hatte. Traditionell endete die Feierstunde mit der Übergabe der Zeugnisse und dem Singen der Bayernhymne.