Dieses Jahr wurde doch tatsächlich eine Gruppe kichernder Hexen auf ihren Besen in der Walpersnacht gesichtet. Sie umkreisten mehrere Male den Turm der Kreuzbergkirche Pleystein, bis sie auf dem Marktplatz im besagten Ort landeten. Dort führten sie sogleich mit ihren Besen einen Hexentanz auf. Nach kurzer Zeit ergriff die Oberhexe das Wort und wies ihre Hexenschülerinnen an, ihr Vorhaben auszuführen. Alle Hexen, die sicher bereits einige hundert Jährchen auf dem Buckel hatten, und wie man später erfuhr in einem nicht weit entfernten Gebiet ihre Hexenhäuschen bewohnten, versammelten sich um einen alten Baum mitten auf dem Marktplatz und befestigten an dieser alten Linde ein wunderschönes Dekostück.
Dies hatten die rüstigen Wollakrobatinnen in liebevoller Kleinarbeit mit viel künstlerischem Geschick angefertigt. Es zeigt das Pleysteiner Wappen, eine Flaschenlederhose, Wichtel, Sonnenblumen, eine Brillenablage und ein Porträt des Künstlers. Diese tolle Idee holten sie sich aus einem alten Hexenbuch mit dem stolzen Namen: „WWW”. Die fleißigen „Pleystoiner Hexerln „ wollten ein Zeichen setzen und beweisen, dass man in der Walburgisnacht nicht nur Unsinn treiben, oder gar Straftaten begehen muss, sondern auch was sinnvolles zaubert, was hoffentlich den Ort noch lange verschönt und erhalten bleibt.