Die Jungs der sechsten Klassen an der Realschule im Stiftland Waldsassen erhielten kürzlich spannende Einblicke in die Welt des Agrarwesens. Zu Gast war Hubert Rustler aus Hatzenreuth, passionierter Landwirt im Ruhestand, wie es in einer Mitteilung der Schule heißt. Er teilte nicht nur sein umfassendes Wissen über Saatgut, sondern stellte auch seinen Agri-Campus vor, den er auf dem Schulgelände errichtete.
Mit seiner Begeisterung für die Landwirtschaft habe Rustler die Schüler sofort angesteckt, so die Verantwortlichen. Mit dem Hinweis, dass er selbst einmal hier Schüler war und er der Schule viel zu verdanken habe, begann er seine Ausführungen. Der Agri-Campus dient laut Mitteilung nicht nur als lebendiges Klassenzimmer für die Schüler, sondern auch als Ort der praktischen Anschauung. Hier lernen die Schüler nicht nur Theoretisches, sondern können auch selbst Hand anlegen und die Prozesse der Landwirtschaft hautnah erleben. Von der Aussaat bis zur Ernte - der Agri-Campus biete einen umfassenden Einblick in die vielfältige Welt der Landwirtschaft, heißt es. Hubert Rustler zeigte den Schülern, was er bereits angesät hat und erklärte mit Hilfe des selbst mitgebrachten Saatguts den Unterschied zwischen verschiedenen Getreidesorten. Zudem ging er auf die Bedeutung von gesundem Saatgut für eine erfolgreiche Ernte ein.
Die Verwendung des Korns wurde anhand einer beliebten Schüler-Brotzeit aufgezeigt - einer Leberkässemmel. Rustler betonte, dass nicht nur der offensichtliche Bestandteil wie Mehl für die Produktion einer Semmel eine Rolle spiele. Bei schlechten Wetterbedingungen könne es vorkommen, dass die Körner bereits auf dem Feld keimten. Dies mache sie für die Mehlproduktion aber unbrauchbar. In solchen Fällen würden sie als Futtermittel für Schweine verwendet. Abschließend wurden noch Keimproben von unterschiedlichen Getreidearten angelegt. Dabei erhielten die Schüler den Auftrag, die Keimung bis zum nächsten Besuch Rustlers zu beobachten und zu dokumentieren.
Die Schüler zeigten laut Mitteilung großes Interesse und stellten viele Fragen, die Rustler geduldig beantwortete. „Die Verbindung von Theorie und Praxis ermöglichte den Schülern einen einzigartigen Einblick in die vielfältige Welt der Landwirtschaft. Der Besuch des Landwirts wird sicherlich in den Köpfen der Schüler bleiben und möglicherweise sogar das Interesse an landwirtschaftlichen Berufen wecken”, heißt es abschließend vonseiten der Verantwortlichen.