Martin Abt, Schulleiter am Beruflichen Schulzentrum Oskar-von-Miller I in Schwandorf (von welchem die Berufsfachschulen Oberviechtach eine Außenstelle sind) begrüßte den Ehrengast, 1. Bürgermeister Rudolf Teplitzky aus Oberviechtach, die Schülerinnen und Schüler sowie deren Begleitpersonen und erfreulicherweise auch einige Praktikumsgeber aus Privat- und Großhaushalten, Altenheimen und Kindergärten.
Der Oberstudiendirektor sagte dann im Zusammenhang mit der Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz, so wie ein Computer ein Betriebssystem brauche, um funktionieren zu können, seien die Berufe, für welche an den Berufsfachschulen ausgebildet wird, die Basis für Gesundheit und Lebensqualität in unserer Gesellschaft und leben den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen vor. „Wir brauchen in unserer Gesellschaft Menschen, die die Bedürfnisse von Kindern, Senioren und anderen Personengruppen erkennen und die Hilfe professionell umsetzen” ergänzte der Schulleiter aus Schwandorf. Mit beeindruckenden aktuellen Zahlen zeigte Martin Abt anschließend auf, wie groß der Fachkräftemangel in Kindertageseinrichtungen, in der Pflege und im Bereich der Hauswirtschaft in naher Zukunft sein wird. So spannte er den Bogen zur gesellschaftlich wichtigen Funktion, welche die Abschlussschüler nun übernehmen. Sie helfen in wichtigen Berufen, den Fachkräftemangel qualifiziert zu mindern.
Daraufhin sprach Rudolf Teplitzky, 1. Bürgermeister der Stadt Oberviechtach ein ebenso kurzweiliges und interessantes Grußwort, indem er unter anderem den Helfer(innen) für Ernährung und Versorgung, Kinderpfleger(innen) und Pflegefachhelfer(innen) dankte, dass sie in Kürze dringend benötigt offene Stellen für Fachkräfte in der Gastronomie, Kindergärten oder Seniorenheimen besetzen. Außerdem forderte er sie auf, sich ruhig etwas in der Welt umzusehen und ihren Horizont zu erweitern, gleichwohl am besten dann wieder zurückzukehren und ihr Berufsleben im Landkreis Schwandorf und vor allem im Oberviechtacher Land, dem Goldstück Bayerns, tätig und seßhaft zu werden. Rudolf Teplitzky dankte dem Landratsamt Schwandorf als Sachaufwandsträger der Berufsfachschule für die gute Zusammenarbeit und hervorragende Ausstattung des Standortes.
Die Veranstaltung begann mit einer Präsentation bewegender Bilder aus dem Schulleben der letzten 2 Jahre, untermalt von der Bayern- und Deutschlandhymne. Studiendirektor Thomas Schiller stellte anschließend fest, dass die Zeit, welche die Absolventinnen an den Berufsfachschulen ausgebildet wurden, ganz offensichtlich abwechslungsreich und spannend waren. Für die Zukunft wünschte der Leiter der Berufsfachschulen den Abschlussschülern, dass diese ähnlich abwechslungsreich und spannend werde. Da für die Ausbildung an einer Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung, Kinderpflege oder Sozialpflege sehr umfangreiche Praktika nötig sind, sind die praktischen Anleiter für die Schule und die Auszubildenden natürlich enorm wichtig. Bei diesen und bei 2 ausscheiden Elternbeiräte bedankte sich der Leiter der Außenstelle ausdrücklich.
Oberstudiendirektor Martin Abt zeichnete dann gemeinsam mit dem 1. Bürgermeister von Oberviechtach, Rudolf Teplitzky, 4 Schülerinnen aus, die einen Notenschnitt von 1,50 oder besser erzielten. Sie erhielten eine Urkunde der Regierung der Oberpfalz und ein Buchgeschenk der Garnisonsstadt Oberviechtach. Hanna Zimmermann aus Eslarn und Lena Troppmann aus Neunburg vorm Wald absolvierten die Ausbildung zur staatl. geprüften Helferin für Ernährung und Versorgung jeweils mit 1,50. Leonie Birner aus Neunburg vorm Wald schloss mit 1,33 die Ausbildung zur staatl. geprüfte Kinderpflegerin ab und Isabella Ruhland aus Winklarn schaffte das als Schulbeste mit 1,26.
Nachdem alle Schülerinnen und Schüler von den Klassenleiterinnen Eva Gibhardt, Katharina Stangl sowie Thomas Schiller ihre Abschlusszeugnisse erhalten hatten, klang die Abschlussfeier mit Häppchen und alkoholfreien Getränken in vielen anregenden Gesprächen an Stehtischen im Schulhof und der Aula aus.
In den Berufsfachschulen für Ernährung und Versorgung sowie der Sozialpflege hatte etwa ein Drittel der Schüler(innen) einen Migrationshintergrund. Diese haben sich besonders stark angestrengt, um trotz ihrer Defizite in der Sprache gute Abschlüsse zu erzielen. Die Unterstützung durch die Schule im entsprechenden Förderunterricht am Nachmittag und die Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) hat sicherlich einen wesentlichen Teil dazu beigetragen.
Daten der Klassen und Schüler(innen):
Die Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung hatte heuer 10 Absolventen, von denen 9 die Ausbildung erfolgreich abschlossen (eine war bei einer Prüfung krank und muss diese im September nachholen). • 7 von 9 haben mit dem Berufsabschluss „Staatlich geprüfte(r) Helfer(in) für Ernährung und Versorgung” auch den Mittleren Schulabschluss erworben, also bei der staatlichen Abschlussprüfung eine Prüfungsgesamtnote von besser als 3,0 erzielt (da zählen alle Fächer mit außer Sport). • 1 der 9 setzt ihre Ausbildung fort, und lernt in der dualen Art noch ein Jahr, um dann als „Assistent(in) für EuV” mit einer höheren Qualifizierung in das Berufsleben einzutreten. • 3 der 9 beginnen eine Ausbildung in einem Beruf, der die mittlere Reife erfordert (z. B. Zoll) • 5 der 9 arbeiten ab August oder September im bei uns erlernten Beruf. • Klassenbeste sind Lena Troppmann aus Neunburg vorm Wald und Hannah Zimmermann aus Eslarn mit jeweils 1,50.
Die Berufsfachschule für Kinderpflege hatte heuer 15 Absolventen. • 13 von 15 haben mit dem Berufsabschluss „Staatlich geprüfte(r) Kinderpfleger(in)” auch den Mittleren Schulabschluss erworben • 3 der 15 setzen ihre Ausbildung fort, lernen also an einer Fachakademie den Beruf der Erzieher(in). • 13 der 15 arbeiten ab August oder September im bei uns erlernten Beruf als Kinderpfleger(in) in einer Kindertageseinrichtung. • Klassenbeste ist Isabella Ruhland aus Winklarn mit 1,26.
Die Berufsfachschule für Sozialpflege hatte heuer 12 Absolventen, von denen 9 die Ausbildung erfolgreich abschlossen. • 4 von 9 haben mit dem Berufsabschluss „Staatlich geprüfte(r) Sozialbetreuer(in) und Pflegefachhelfer(in)” auch den Mittleren Schulabschluss erworben. • 1 von 9 beginnt eine generalistische Pflegeausbildung in der Altenpflege, für welche ein mittlerer Schulabschluss oder eine Ausbildung bei uns die Zugangsvoraussetzung ist. Unsere Schule war also ihr Sprungbrett für eine tiefergehende Ausbildung, die auch relativ gut entlohnt wird (meist über 1.000,€ im 1. Ausbildungsjahr). • 1 von 9 besucht die Berufsoberschule (BOS). • 7 der 9 arbeiten ab August oder September im bei uns erlernten Beruf, helfen also den eklatanten Pflegenotstand zu lindern. • Klassenbeste ist Adelyam Massimova aus Neunburg vorm Wald mit 1,88.