Ein goldenes Jubiläum, das nicht nur Zahlen markiert, sondern Lebensgeschichten, Erinnerungen und Generationen verbindet: Die Gemeinde Kastl feierte den 50. Geburtstag ihres Kinderhauses „Pusteblume“. Es war ein Fest der Herzen, voller Lachen, Musik und Emotionen – und ein Tag, der der kinderreichsten Gemeinde im Landkreis Tirschenreuth alle Ehre machte.
Vom Wagnis zur Erfolgsgeschichte
Als vor fünf Jahrzehnten über die Gründung eines Kindergartens in Kastl diskutiert wurde, war längst nicht jeder überzeugt. „Braucht man das überhaupt? Können die Eltern ihre Kinder nicht weiterhin daheim betreuen?“ – so lauteten damals manche Stimmen. Heute wissen alle: Der mutige Schritt zum Bau des Kinderhauses direkt neben Grundschule und Mehrzweckhalle war eine der besten Entscheidungen in der Geschichte der Gemeinde.
Große Bühne für die Kleinen
Den Mittelpunkt des Tages bildeten – wie es sich gehört – die Kinder. Mit Liedern, einem fröhlichen Tanz und musikalischer Begleitung durch die Erzieherinnen Silke Reiß am Akkordeon und Beate Wöhrl auf der Gitarre zeigten sie eindrucksvoll, wie viel Herzblut und Lebensfreude in ihnen steckt. Bayerisch, bunt, lebendig – so feierte Kastl.
In der voll besetzten Mehrzweckhalle, festlich geschmückt und bestuhlt für Eltern, Großeltern, Tanten, Onkel und zahlreiche Gäste, konnte Bürgermeister Hans Walter eine beeindruckende Anzahl an Ehrengäste begrüßen. Darunter Landrat Roland Grillmeier, Vertreter von Behörden, Schulen, Polizei, Feuerwehr, örtlichen Unternehmen, Vereinen sowie viele enge Nachbarn des Kinderhauses, die der Einrichtung seit Jahren verbunden sind.
Worte mit Tiefe – Reden mit Herz
Landrat Roland Grillmeier, selbst Vorsitzender der Lebenshilfe im Landkreis, gratulierte in seiner Festrede herzlich zum Jubiläum und blickte auf die Veränderungen in der Kinderbetreuung zurück – von seiner eigenen Kindergartenzeit bei Ordensschwestern in Mitterteich bis zu modernen Kindertagesstätten mit pädagogischem Konzept. Er lobte das gesamte Team, die Leitung, die Eltern und nicht zuletzt die Kinder selbst für den besonderen Tag.
Ein Rückblick mit vielen Erinnerungen
Ulli Hederer, die seit 40 Jahren die Geschichte des Kinderhauses mitschreibt, nahm das Publikum mit auf eine bewegende Zeitreise. Ihr Rückblick war geprägt von Dankbarkeit und Stolz. Die vielen Geschenke – vom Landrat, von CSU-Fraktionssprecher Marco Streng, Altbürgermeister Bruno Haberkorn und zahlreichen Privatpersonen – waren Zeichen großer Wertschätzung.
Ein besonderes Highlight folgte mit der multimedialen Bilderreise von Bürgermeister Hans Walter. Mit Unterstützung des umfangreichen Archivs von Edeltraud Haberkorn entstand eine liebevoll zusammengestellte Präsentation voller nostalgischer, lustiger und manchmal auch nachdenklicher Momente. Bilder von Festen, Sanierungen und Umbauten, Nikolausbesuchen, Fasching, Elternabenden und Ausflügen erweckten Erinnerungen – und sorgten bei den Zuschauerinnen und Zuschauern für manche Träne der Rührung und viele herzliche Lacher. „Vieles von damals wäre heute undenkbar – aber so war eben die Zeit“, kommentierte Walter augenzwinkernd und traf damit den Nerv des Publikums.
Eintrag ins Goldene Buch – Geschichte zum Anfassen
Natürlich durfte an diesem besonderen Tag auch der Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde Kastl nicht fehlen. An erster Stelle setzte Landrat und Festredner Roland Grillmeier seine Unterschrift – eine Geste der Verbundenheit und Anerkennung. Ihm folgten Pfarrer Heribert Stretz, die Altbürgermeister Bruno Haberkorn und Josef Etterer, die Fraktionssprecher Marco Streng und Christoph Brand sowie weitere Persönlichkeiten, die das Kinderhaus auf seinem Weg begleitet haben.
Für besondere Freude sorgte jedoch der Moment, als sich drei Jungs aus dem Kindergarten eintragen durften – mit viel Kreativität, großen Buchstaben und leuchtenden Augen. Es war vermutlich das erste Mal, dass sie ihren Namen auf ein offizielles Dokument setzten – ein Dokument, das hoffentlich noch viele Jahrzehnte überdauern wird.
Feiern mit Musik, Herz und Pommes
Während sich draußen ein Spanferkel am Grill drehte, sorgten die Speinsharter Klosterbläser für den passenden musikalischen Rahmen. Der Elternbeirat war im Dauereinsatz und verteilte unzählige Portionen Pommes – mit Herz und Hingabe. Im Kinderhaus selbst gab es kreative Mitmachaktionen: Basteln, Malen und kleine Überraschungen sorgten für fröhliche Gesichter und bleibende Andenken. Ein Highlight war das nostalgische Kettenkarussell, das der Elternbeirat liebevoll aufgebaut hatte – und dass besonders die Kleinsten mit strahlenden Augen erfüllte.
Zeitzeugnisse, Geschichten und alte Schätze
Im Büro der Einrichtungsleitung hatte Ulli Hederer eine beeindruckende Ausstellung aufgebaut. Alte Spielgeräte der ersten Stunde, Gruppenbilder, Schreibmaschinen und Büromaterial aus der Anfangszeit, Broschüren und Dokumente – alles zeugte vom Wandel der Zeit und ließ Besucherinnen und Besucher in Erinnerungen schwelgen. Viele nutzten die Gelegenheit, „ihre“ Kindergartenzeit Revue passieren zu lassen und Geschichten von früher auszutauschen.
Spannung zum Schluss – Glück bei der Tombola
Zum Abschluss wartete auf die Gäste noch ein weiterer Höhepunkt: die große Tombola mit hochwertigen Preisen. Strahlende Kinderaugen gab es bei der Verlosung des Hauptgewinns – ein Fendt-Tretbulldog. Der glückliche Gewinner, ein Junge aus Altköslarn, wird diesen besonderen Tag wohl nie vergessen.
Ein Fest voller Dankbarkeit und Zukunftsblick
Das 50-jährige Jubiläum des Kinderhauses war mehr als nur ein Fest. Es war ein Zeichen der Dankbarkeit, ein Bekenntnis zur Zukunft und ein Spiegelbild dessen, was Kastl so besonders macht: Zusammenhalt, Herzblut, Engagement – und vor allem: Kinder. Das Kinderhaus „Pusteblume“ ist längst nicht mehr nur ein Gebäude. Es ist ein Stück Heimat geworden.