Sankt Martin – Soldat, Asket, Menschenfreund, so wird er als einer der bekanntesten Heiligen treffend beschrieben. Die Pfarrgemeinde Niedermurach feierte ihn als ihren Patron der Pfarrkirche, in der mehrere Deckengemälde an sein Leben erinnern. Der heilige Martin gilt als Vorbild der Nächstenliebe und wird als Ikone der Barmherzigkeit bezeichnet. Das Hauptaltarbild mit der Mantelteilung bedarf keiner Erklärung, es spricht für sich selbst. Es unterstreicht das gütige Herz des Soldaten Martin, der eben nicht an diesem armseligen Bettler vorüberzieht, ohne vorher mit diesem zu teilen. Ein deutliches Zeichen, vom eigenen Überfluss an die etwas abgeben, die – aus welchen Gründen auch immer – gar nichts haben. Pfarrer Herbert Rösl appellierte an die Gläubigen: „Bitten wir Gott um ein großzügiges Herz, damit wir zum Wohl unserer Mitmenschen teilen.“ Vor dem Hintergrund des Weihejubiläums, das in eine Zeit falle, in der Kirche und Welt ins Wanken geraten sind, stellte Pfarrer Herbert Rösl die Frage: „Wo sind wir als Kirche unglaubwürdig geworden? Sind Kirche und auch wir selbst mehr Schein als Sein?“ Sich am Willen Gottes zu orientieren bringe Hoffnung für die Zukunft. Die Vereine der Pfarrei mit ihren Fahnen sowie die Chorgemeinschaft „Venite“ bereicherten den Gottesdienst auf festliche Weise. Im Pfarrheim St. Martin setzte sich das Patroziniumsfest weltlich fort. Mit Frühschoppen, Weißwurstfrühstück, Kürbis- und Gulaschsuppe sowie frischem Brot aus dem neuen Dorfbackofen, Kaffee und Kuchen ließen viele Familien ihre Küche kalt. Die Kinder durften an einer Bastelstunde teilnehmen und die Erwachsenen konnten sich in einer Bilderschau an die Außenrenovierung der Pfarrkirche vor 22 Jahren erinnern. In Anlehnung an das Weihejubiläum folgten viele Kinder dem Aufruf und malten sehr schöne Bilder vom Gotteshaus, die dort auch noch zur Ausstellung kommen