Am vergangenen Freitagabend war die Zoiglstube Fichtenschacht nahezu bis auf den letzten Platz gefüllt. BUND Naturschutz, LBV und Naturpark Steinwald hatten zu einem Vortrag über naturnahe Gärten eingeladen. Die Gartenbauwissenschaftlerin Anja Klarner erkläre anschaulich die verschiedenen Gestaltungselemente, die einen naturnahen Garten prägen. Anhand von Bildbeispielen aus ihrem eigenen Garten konnten sich die Teilnehmer von der Wirkung von heimischen Stauden und Hecken überzeugen und sehen welche Insekten und Vögel dadurch angelockt werden. Besondere Beachtung fand die Idee, wilde Ecken im Garten zu schaffen. „Solche Bereiche geben Tieren Rückzugsorte und fördern die Biodiversität”, erklärte Klarner. Mit einer bunten Blumenwiese oder sogar einem kleinen Wasserbereich könne der Garten zur Oase werden – nicht nur für die Menschen, sondern auch für zahlreiche heimische Arten. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Bedeutung von Totholz, das als Lebensraum für Insekten und Kleintiere wie Beispielsweise Igel im naturnahen Garten nicht fehlen sollte. Ebenso wichtig: Nistkästen, die Vögeln und Kleinsäugern ein Zuhause bieten und dabei helfen, das ökologische Gleichgewicht zu wahren. Gerade für Igel geht der Lebensraum zunehmend verloren und der Einsatz von Mährobotern leistet einen großen Beitrag zum Rückgang der Art. Mittlerweile steht der Igel sogar auf der Vorwarnliste der Roten Liste der Säugetiere Bayerns. Die Referentin verstand es, mit lebendigen Bildern und konkreten Beispielen naturnahe Gartengestaltung zu vermitteln. Mit einem umfangreichen Merkblatt, das die wichtigsten Tipps und Informationen zusammenfasste, wurden die Gäste am Ende des Vortrags ausgestattet. Anja Klarner stand im Anschluss noch für Fragen zur Verfügung. Bei geschickter Vorgehensweise macht ein naturnaher Garten weniger Arbeit, man braucht nur den Mut dazu, die Natur selber arbeiten zu lassen.