Trotz widriger Wetterprognose lockte die Veranstaltung „Vulkanismus im Kemnather Becken“ am vergangenen Donnerstag zahlreiche Natur- und Geologiebegeisterte an. Eingeladen hatte der BUND Naturschutz Tirschenreuth, fachkundig geführt wurde die Wanderung vom Diplom-Geographen Martin Füssl.
Treffpunkt war der Wanderparkplatz in Weha, und pünktlich zum Beginn der Führung öffnete der Himmel seine Schleusen. Unbeeindruckt vom strömenden Regen begann Füssl seine Einführung und erklärte zunächst anschaulich den Unterschied zwischen Kristall und Gestein.
Danach folgte ein faszinierender Streifzug durch die Erdgeschichte des Kemnather Beckens. Anschaulich spannte er den Bogen von der Entstehung des Oberpfälzer Grundgebirges vor rund 300 Millionen Jahren bis hin zu den deutlich jüngeren vulkanischen Prozessen vor etwa 25 Millionen Jahren, die das Landschaftsbild der Region bis heute prägen. Füssl erläuterte, wie im Zuge tektonischer Spannungen tief liegendes Magma aufstieg, und dabei unterschiedliche Vulkantypen formte – von flachgründigen Maaren bis zu schlanken Basaltschloten. Besonders spannend: die Vielfalt der geförderten Gesteine. Während schnell abgekühlte Lava an der Oberfläche harte, dunkelgraue Basalte bildete, entstanden in tieferen Magmakammern langsam erkaltende, silikatreiche Gesteine, die heute als verwitterungsresistente Kuppen die Landschaft überragen.
Nach etwa 30 Minuten, pünktlich zum Start der Wanderung, verzog sich der Regen. Martin Füssl führte die Gruppe anschließend auf teils schmalen Pfaden, teils weglos durch den Wald zu geologisch spannenden Aufschlüssen – darunter zwei ehemalige Maare, die einst als Basalt-Steinbrüche für den Eisenbahnbau dienten.
Im weiteren Verlauf der Exkursion kam die Sonne zum Vorschein und die Teilnehmer wurden mit einem besonderen Naturschauspiel belohnt: Zwischen Licht und aufsteigendem Nebel eröffnete sich eine beinahe magische Kulisse mit Blick zum Rauen Kulm.
Nach rund zwei Stunden endete eine ebenso lehrreiche wie unterhaltsame Exkursion zu den geologischen Besonderheiten der Gegend um Weha.