Bei strahlendem Frühlingswetter lud der BUND Naturschutz (BN) zu einer informativen Führung durch die Teichwirtschaft von Wolfgang Veigl ein. Der passionierte Fischwirt begrüßte die zahlreichen Besucher herzlich auf seinem Betriebsgelände in Haunritz und gewährte spannende Einblicke in die traditionelle und zugleich moderne Karpfenteichwirtschaft. Der Betrieb umfasst 51 Teiche mit einer Gesamtwasserfläche von rund 60 Hektar. Im Mittelpunkt steht der Karpfen, gehalten in verschiedenen Altersklassen: vom einjährigen K1 über den zweijährigen K2 bis zum ausgewachsenen K3. Neben dem klassischen Schuppenkarpfen konnten die Besucher auch Schleien und Graskarpfen bestaunen. Bei der Besichtigung des Fischhauses demonstrierte Veigl unter anderem den Sortierkanal, ein zentrales Element zur Größen- und Artenbestimmung der Fische. Mit viel Sachverstand erklärte er den Lebenszyklus der Fische und die aufwendige Pflege der Teiche. Auch Herausforderungen kamen zur Sprache: Prädatoren wie Graureiher, Kormoran, Fischotter und Biber machen dem Teichwirt zunehmend zu schaffen. In einer angeregten Diskussion wurde über Schutzmaßnahmen wie Einzäunung, aber auch über politische Rahmenbedingungen für die Fischerei gesprochen. Besonders anschaulich wurde es bei der Vorführung traditioneller Fischereigeräte: Vom Abfischwagen über Transportanhänger bis hin zum Wurfnetz, mit dem junge Karpfen direkt aus dem Teich gefangen und begutachtet wurden. Den Abschluss bildete eine Fahrt ins nahegelegene Eisersdorf, wo die Gäste das weitläufige Teichgebiet erkunden und sich über Schutzmaßnahmen wie ottersichere Zäune informieren konnten. Auch hier war man sich einig, eine Lösung für den Fischotter kann nur in enger Zusammenarbeit aller Interessengruppen erarbeitet werden. Mit einem Dank an Wolfgang Veigl für den Einblick in seinen Betrieb und seine Offenheit verabschiedete der BN-Kreisvorsitzende Werner Schubert die Gruppe.