Mit zwei restlos ausverkauften Aufführungen des Stücks „Kasperl und der Zwackilutschku oder Der Herr der tausend Puddings” sorgte „Doctor Döblingers geschmackvolles Kasperltheater” für einen krönenden Abschluss der Jubiläumsfeierlichkeiten zu „50 Jahre Gemeindebücherei Kastl”. Das Münchner Puppenspielerduo Josef Parzefall und Richard Oehmann brachte mit ihrer einzigartigen Mischung aus bayerischem Dialekt, skurrilem Humor und interaktivem Theater nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene zum Lachen – und das gleich zweimal hintereinander im voll besetzten Steinstadl mit einem Ein Kasperltheater für Groß und Klein Seit fast drei Jahrzehnten stehen Parzefall und Oehmann als „Doctor Döblingers geschmackvolles Kasperltheater” auf der Bühne. Ihre Stücke, die sie komplett selbst schreiben, bieten einen Mix aus kindgerechter Spannung und subtilem Humor, der auch Erwachsene begeistert. Dafür wurden sie 2018 mit dem Dialektpreis Bayern ausgezeichnet. „Es macht einfach Spaß, die Figuren zum Leben zu erwecken, in verschiedene Rollen zu schlüpfen und die Zuschauer so direkt zu erreichen”, erklärte Josef Parzefall nach der Vorstellung. Beim Stück „Kasperl und der Zwackilutschku oder Der Herr der tausend Puddings” ging um den Zwackilutschku Tag in der Heimatstadt von Kasperl in Hinterwieselharing. Einmal im Jahr feiert Kasperls den Zwackilutschku-Tag. Dann wird in jedem Haus ein Pudding gekocht, denn nach einer alten Sage verwandelt sich einer davon in den allwissenden Zwackilutschku. Doch dieses Jahr verschwindet ausgerechnet der Pudding, den die liebe Großmutter gekocht hat. Wurde er vom verfressenen Kasperl vertilgt, hat der böse Zauberer Gottlieb Wurst seine Hand im Spiel oder hat sich der Pudding gar in den Zwacklilutschku verwandelt und ist entwischt? Fast eine Stunde erlebten die Kinder mit ihren Eltern die spannende Suche nach dem Pudding. Zuerst wurde der Kasperl verhaftet, weil er angeblich den Pudding gegessen hatte. Durch eine ist kam er wieder frei als bekannt wurde das ihn der vergesslich und schusselige Zauberer Gottlieb Wurst gestohlen hatte. Dieser Pudding verwandelte sich dann tatsächlich in den Zwackilutschku der dem Zauberer sein Geheimwort wieder verriet. Dies war das Wort „Bitte” das alle Kinder schon aus dem Kindergarten kannten. Als der Zauberer Kasperl und Seppl in einen Kochlöffel verwandeln wollte, sprach der Kasperl das Geheimwort „Bitte” aus und so verzauberte sich Gottlieb Wurst selbst in einen Kochlöffel. Das Publikum war während der gesamten Aufführung begeistert bei der Sache. Die Kinder riefen lautstark „Nein!”, als Kasperl fragte, ob Plastik in den Pudding gehört, und sorgten mit spontanen Einwürfen wie „Karotten!” für herzhafte Lacher. Die lebhafte Interaktion und die humorvollen Einlagen sorgten für tosenden Applaus – ein klares Zeichen, dass die Puppenspieler in Kastl eine feste Fangemeinde haben. Mit ihrem charmanten, unkonventionellen Kasperltheater schufen Josef Parzefall und Richard Oehmann einen unvergesslichen Abend. Die Begeisterung des Publikums zeigte, dass das Duo auch in Zukunft in Kastl willkommen ist und verbunden mit der Hoffnung auf ein Wiedersehen. Die Jubiläumsveranstaltungen der Gemeindebücherei Kastl fanden damit einen mehr als gelungenen Abschluss – mit einem Stück, das Tradition und Humor auf zauberhafte Weise verbindet.