Der Brauch des Geldbeutelwaschens am Aschermittwoch, an dem alles vorbei ist, hat eine lange Tradition. In Wiesau aber wurde das Ende der Session 2024/2025 heuer versüßt. Der Aschermittwochstag ist zugleich Beginn der 40-tägigen Fasten- und Bußzeit. Fasching feiern ist bekanntlich ein oft kostspieliges Vergnügen, die Geldbeutel leeren sich. Die Ebbe in ihren Geldbörsen nutzen die Narren, um sie zu waschen, damit einem alten Glauben zufolge (aber nur vielleicht) neues Geld hinein fließen kann. Nach der arbeitsreichen mehrwöchigen Faschingssaison trafen sich Wiesaus Bürgermeister Toni Dutz und Vertreter der Faschingsgesellschaft, darunter das scheidende Prinzenpaar Leonie I. und Justin I., zum Geldbeutelwaschen am Nordufer des Badeweihers Kipp bei Schönhaid. Die Session 2024/2025 ist zu Ende, leer waren auch die Geldbörsen der Weiß-Blauen. Und die für das Gelingen der Veranstaltung wichtige Sonne? Die gab am Aschermittwoch ihr Bestes, damit der vorüberhende Abschied von der fünften Jahreszeit nicht ganz so schwerfiel. Ob das Geldbeutelreinigen tatsächlich hilft? Das weiß niemand. Daran glauben wollte auch der Wiesauer Bürgermeister nicht. Daher hatte er vorsorglich eine Spende in Form eines symbolischen Verrechnungsschecks, ausgestellt auf 500,00 Euro, in sein rotes Auto gelegt. „Über den Beitrag dürft ihr frei verfügen“, betonte Dutz bei der symbolischen Geldübergabe auf trockenem Boden am Steg des beliebten Baggersees „Kipp“ am Freizeit- und Erholungsgelände nahe Schönhaid bei Wiesau. Den Narrenbrauch gibt es in der Wiesauer Marktgemeinde seit der Gründung der Faschingsgesellschaft „Weiß-Blau“ Wiesau vor genau zwei Jahrzehnten. Lange Jahre wurde im Brunnen vor dem Rathaus gewaschen. Nach der Corona-Pandemie, als vieles brach gelegen hatte, einigten sich die Verantwortlichen auf das Freizeitgelände nahe Schönhaid. „Dann bin ich wohl die Einzige, die jetzt lacht“, freute sich die Vorsitzende von „Weiß-Blau“, Kathrin Gleißner, über den Geldsegen aus der Gemeindekasse.