Es ist eine gute Tradition bei den Sozialdemokraten, dass vor Feiern und Feste, Ehrenabende und Jubiläen, vorweg ein Totengedenken am „Stein des Anstoßes“ in der KZ-Gedenkstätte stattfindet. Das war schon bei der 100-Jahrfeier und vorher so und hat sich bei der 110-Jahrfeier wiederholt. Ortsvorsitzende Andrea Egner und ihrer Vorstandschaft ist es ein besonderes Anliegen, diese Tradition fortzusetzen.
Zum Auftakt des Ehrenabends am vergangenen Freitag im Theresienheim aus Anlass der 115-Jahrfeier, wurde die neue Landesvorsitzende Ronja Enders bei ihrem erstmaligen Besuch in der Gedenkstätte zum Totengedenken für alle verstorbenen SPD-Mitglieder begleitet. Sie war von der Anlage tief beeindruckt. In ihren eindrucksvoll vorgetragenen Gedanken am Gedenkstein hielt sie fest, dass es Sozialdemokraten waren, die gegen das Ermächtigungsgesetz Adolf Hitlers gestimmt haben. Der „Stein des Anstoßes„ wurde im Jahre 1995 auf Initiative des früheren Gemeinde- und Kreisrates, Ehrenmitglied Albert Schwägerl aufgestellt. Er starb vor genau 22 Jahren. Die mahnende Inschrift des Steines „den Frauen und Männern, die ihr Leben gaben für Menschenwürde, Freiheit und Gerechtigkeit“ würdige insbesondere die SPD-Mitglieder, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und ihr Leben lassen mussten. In seiner Gedenkrede hielt stellvertretender Ortsvorsitzender Roman Schell fest, dass es heute dringender denn je sei, sich weiter für die Menschenwürde, Freiheit und Gerechtigkeit einzusetzen, damit sich die Zeit von 1933 bis 1945 nie wiederholt“ sagte die Ortsvorsitzende. Er bekräftigte, das fortzusetzen, was die Sozialdemokraten vor 115 Jahren begonnen habe, in Frieden und Freiheit leben zu können.