Veröffentlicht am 21.02.2024 08:47

Seit 55 Jahren sind am gschmalzenen Freitag in Schmidmühlen die Hexen los

von Böhm, Paul

Seit 55 Jahren gibt es den Hexenfreitag in Schmidmühlen. Heuer sind knapp 80 Weiber von Anfang an beim Zug von Einkehrstation zu Einkehrstation dabei. Voran schreitet der Hexenmusikant Florian Gröninger. (Bild: bö)
Seit 55 Jahren gibt es den Hexenfreitag in Schmidmühlen. Heuer sind knapp 80 Weiber von Anfang an beim Zug von Einkehrstation zu Einkehrstation dabei. Voran schreitet der Hexenmusikant Florian Gröninger. (Bild: bö)
Seit 55 Jahren gibt es den Hexenfreitag in Schmidmühlen. Heuer sind knapp 80 Weiber von Anfang an beim Zug von Einkehrstation zu Einkehrstation dabei. Voran schreitet der Hexenmusikant Florian Gröninger. (Bild: bö)

Seit 1969 gehört das Hexentreiben in Schmidmühlen zum festen Bestandteil des Faschingsgeschehens im Markt, und der Zuspruch war auch heuer ungebrochen. Am gschmalzenen Freitag, wie der Freitag vor dem Faschingswochenendeg im Volksmund genannt wird, reihten sich knapp 80 Teilnehmerinnen in den Hexen-Zug ein. Vor 55 Jahren war die Schmidmühlener Hexengilde als Gegenstück zum Fischzug ins Leben gerufen worden. So war der Ort fest in Hexenhand.

Den Treffpunkt um „Oans“ in der unteren Hauptstraße, der Langbruck, braucht man nicht groß anzukündigen. Dort finden alle zusammen, darunter als einziger Mann der Brettl-Spitzen-Musikant Florian Gröninger aus Hausmusikant. Fantasievoll und ein wenig extravagant waren auch in diesem Jahr die Kostümierungen. Mit spitzem Hut und weitem Rock, drei Pullover darunter, einer wilden Mähne, schwarzen Zähnen und gruselig grün-gelb geschminkten Gesichtern machte sich der Hexenpulk zu Fuß auf den Weg durch den Markt. Mitten drin im Gewurl Karin Braun, die mit Abstand dienstälteste Teilnehmerin. Für den Hexen war es ein Leichtes, auf den Katzenbuckel-Pflastersteinen zu tanzen. Ab und zu zeigten sie einem widerspenstigen Mannsbild, wo der Bartel den Most holt.
So alt wie der Fischzug ist das Hexentreiben zwar nicht, aber doch genau so schön, findet Ober-Hexe Martina Wiesner. „Bei uns darf man immer reden, tanzen und lustig sein, während das alles beim Fischzug mit einer Strafe von fünf Euro belegt wird”, stellt sie fest.
Die Route, die die Hexen nehmen, ist in all den Jahren fast gleich geblieben, nur die Einkehrstationen haben sich geändert. Spät am Abend lodern dann noch ein paar Strohballen am Hammerplatz auf an der Stelle, an der sonst der Kirwa-Baum steht – Zeichen der Winterverbrennung und der Hoffnung, dass bald das Frühjahr kommen möge. Endstation war auch heuer beim Ochsenwirt, wo man bei der kurzfristig angesetzten Stammtisch-Party vorbeischaute.

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