Alljährlich in der Karwoche ziehen die Ministranten und Ministrantinnen der Pfarrei Schmidmühlen von Haus zu Haus und bitten um eine kleine Spende. Traditionell beginnt das Osterbetteln am ersten Tag der Karwoche mit dem Besuch der umliegenden Ortschaften. Jeder Ministrant musste sich zu Hause einen Stock anfertigen, der mit bunten Bändern verziert wurde. Dabei waren die Länge der Stöcke und das Krepppapier für die Fähnchen vorgegeben. Zu Fuß machten sie sich in zwei Gruppen auf den Weg. Eine Gruppe ging nach Hammerberg, Blaugrund, Winbuch und Galching, die andere Gruppe nahm sich Ober- und Unteradlhof, Eglsee, Höchensee und Pilsheim vor. Die Teilnehmer mussten auch einen Vers lernen, der bei jedem Haus vorgetragen wurde: „Das Osterfest, das schönste Fest, das Gott im Jahre werden lässt.“ Nach sechs bis sieben Stunden waren die meisten doch ganz schön erschöpft, denn es waren für alle ungefähr zehn Kilometer Strecke zu bewältigen. Jeder Ministrant hatte seinen Rucksack mit einer Brotzeit dabei, denn es mussten ja auch die nötigen Ruhepausen mit einer Stärkung eingelegt werden. Am zweiten Tag war der Markt an der Reihe. Traditionell ist im Markt am Dienstag der Beginn erstmals bei Pfarrer Norbert Große. Hier nehmen alle Ministranten Aufstellung und tragen ihren Vers vor. Die gesammelten Süßigkeiten und Spenden werden am Ende an alle „Lausbuben und -mädchen des Herrn“ aufgeteilt. Die Ministranten verrichten ihren Dienst am Altar das ganze Jahr über unentgeltlich und zuverlässig und freuen sich beim „Osterbetteln“ über die Spenden der Bevölkerung. Der traditionelle Osterbettel-Spruch lautet: „Das Osterfest, das schönste Fest, das Gott im Jahre werden lässt, ist wieder da mit frohem Sinn, drum treten wir zu Ihnen hin und sprechen: O Jesu mein, was leidest Du Pein! Wir sind gegangen mit Spießen und Stangen, um Dich zu fangen. O Jesu mein, was leidest Du Pein! Drum schenkt den Ministranten ein paar Eierlein!“