Auch in diesem Schuljahr bietet die Schülerakademie Amberg-Sulzbach wieder ein vielfältiges Programm zur Förderung besonders begabter Schülerinnen und Schüler an den vier Amberger Gymnasien und dem HCA-Gymnasium in Sulzbach-Rosenberg. Es reicht von einem Aufbaukurs Italienisch über die Beschäftigung mit Brettspielen bis hin zu einem Debattierkurs. Der Beitrag des HCA-Gymnasiums besteht diesmal in einer Serie von Exkursionen zum Thema „Herrschaftsarchitektur“. Dabei geht es darum, wie die Mächtigen in der Mitte Europas ihre Stellung und ihren Reichtum über Jahrhunderte hinweg in Form von Bauten dargestellt haben, die stets auch mit Botschaften an die Untertanen wie auch an andere Herrscherhäuser verbunden waren. Der aus Amberger und Sulzbacher Gymnasiasten zusammengesetzte Kurs hat bereits die Burg Trausnitz oberhalb von Landshut besichtigt, wo es um die Zurschaustellung von Herrschaft im späten Mittelalter ging, und ebenso die aus der Renaissance stammenden Teile der Münchner Residenz. Um die schon regelrecht theatralische Inszenierung von Herrschaft im Barockzeitalter ging es beim Besuch der Residenz der Würzburger Fürstbischöfe mit ihrem weltberühmten, von Tiepolo ausgemalten Treppenhaus. Für Mitte Mai ist bereits ein Besuch des Parks von Schloss Wilhelmshöhe bei Kassel mit seinen Wasserspielen terminiert, wo eine ganze Landschaft nach den Wünschen mehrerer barocker Herrscher modelliert wurde. Noch in der Planungsphase befindet sich eine Führung durch die Interieurs von zwei großbürgerlichen Wohnungen, die vom Wiener Star-Architekten Adolf Loos in den 1920er Jahren im böhmischen Pilsen errichtet wurden und die erstaunlicherweise sowohl den Zweiten Weltkrieg als auch 40 Jahre Kommunismus weitgehend unbeschadet überstanden haben. Hier wird deutlich werden, dass Einfluss und Reichtum auch auf diskretere Weise, doch nicht weniger wirkungsvoll, in Szene gesetzt werden kann als im Barockzeitalter.