Mühevoll ist es, die Schriften auf den Gedenksteinen am Ehrenmal nachzuziehen und wieder gut lesbar zu machen, wie er Heidi Pürner und Bernhard Schultes mit einigen anderen Mitgliedern der SRK Brand machten. Im Hintergrund an einem provisorischen Tisch arbeitet Vorsitzender Irmbert Schmidt. (Bild: Bertram Nold)

Schriften auf den Steinen wieder gut lesbar gemacht

Viel Lob gibt es stets für den Brander Friedhof mit seinen hohen, stolzen Bäumen und seiner reichen Begrünung. Ein Teil des Friedhofes, neben dem Leichenhaus, ist den Toten der beiden Kriege gewidmet. Auf einem großen Stein an der Nordseite sind die Toten und Gefallenen des ersten Weltkriegs festgehalten, die Namen der Opfer des zweiten Weltkriegs sind auf den kleineren Steinen, die die Anlage einrahmen, eingemeißelt. Der Zahn der Zeit nagt auch an diesen Gedenksteinen, vor allem die Schrift leidet unter der rauhen Witterung des Fichtelgebirges. Auf die Dauer verbleichen die Namen und sind dann nur noch schlecht lesbar. Von Zeit zu Zeit müssen sie überarbeitet werden. Das geschah kürzlich durch Mitglieder der SRK Brand, wobei sich auch Frauen der Aktion angeschlossen hatten. Es ist eine langwierige Arbeit, die Geduld und Ausdauer erfordert. Zuallererst wurden mit rotierenden Stahlbürsten die grob strukturierten Seitenwände sauber gemacht, dann waren die Schriften dran. Vor dem großen Stein in der Hocke zu arbeiten, bedeutet auch körperliche Anstrengung, auch wenn die Arbeiten kniend ausgeführt werden. Ander hatten die zu bearbeitenden Steine vom Sockel gehoben und auf Tische gelegt, um dann, über die Steine gebeugt, etwas bequemer die Buchstaben nachzufahren, deren Ränder nicht immer scharfkantig und darum schwer nachzuziehen sind. Bevor aber das geschieht, müssen die Vertiefungen mit Wasser ausgebürstet werden, damit die Farbe hält. Nach mehreren Stunden wirkte Ehrenmal wieder frisch, und die Namen sind nun auch aus größerer Entfernung wieder gut lesbar. Der Dank gilt denen, die dies mit großem Engagement geleistet haben.
Zahllose Gäste, darunter viele Ehemalige, säumten applaudierend den Weg zum Mehrzwecksaal für Anita Schindler (rechts) und Renate Brunner (links). (Bild: Michaela Schmidt)

Goldener Abschied nach 45 Jahren liebevoller Arbeit mit Herzblut

Nach 45 Jahren liebevoller Fürsorge im Kinderhaus Don Bosco wurde Anita Schindler feierlich in den Ruhestand verabschiedet; das ganze Dorf war auf den Beinen, um ihr „Danke“ zu sagen. Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt, als der Gottesdienst begann. Viele Ehemalige kamen nach Brand, um die langjährige Kinderpflegerin zu ehren. Der Chor Inschallah unter der Leitung von Beate Zehrer bereitete sich auf seinen musikalischen Beitrag vor, während Manfred Wegmann vor dem Marienaltar sein Keyboard aufbaute; ein vertrauter Klang für viele, die seine Begleitung im Kindergarten kannten. Mit strahlenden Augen und kräftigen Stimmen sangen die Kinder mit und sorgten eineinhalb Stunden lang für eine besondere Atmosphäre. Auch Renate Brunner wurde verabschiedet. Sie war 17 Jahre Teil des Teams. Eleonore Schwemmer erhielt für ihr 30-jähriges Engagement einen Blumenstrauß und herzliche Worte. Pater Joy würdigte zu Beginn die jahrzehntelange liebevolle Arbeit von Anita Schindler. Die eigentliche Verabschiedung übernahm Kindergartenleiterin Michaela Schmidt, nicht ohne symbolischen Glanz: Ein goldener Sessel auf den Altarstufen bot den scheidenden Erzieherinnen Platz, während ihre Lebenswerke gewürdigt wurden. Michaela Schmidt blickte auf die Entwicklung des Kindergartens zurück und erinnerte an besondere Projekte, die Anita Schindler und Renate Brunner mit geprägt und durchgeführt hatten. Herzliche Wünsche und liebevolle Dankesworte rundeten die Feier ab. Auch Kirchenpfleger Christian Drehobel und Bürgermeister Bernhard Schindler fanden anerkennende Worte für das außergewöhnliche Engagement der beiden Pädagoginnen. Zum Abschluss sprach Pater Joy nochmals seinen tief empfundenen Dank aus für all die Jahre voller Hingabe, Geduld und Herzblut. Damit war der Abend noch nicht zu Ende. Im Mehrzwecksaal trafen sich alle noch einmal. Dort wurde weiter gefeiert, erinnert und nochmals herzlich Danke gesagt. Für 45 Jahre, in denen Anita Schindler Generationen von Kindern begleitet, geprägt und mit Wärme erfüllt hat.


Weitere Artikel

north