David Bartmann vom Stiftland-Gymnasium informierte Schüler der Offenen Ganztagsschule (OGS), die zwischen 11 und 14 Jahren alt sind, zum Thema „Umgang mit Smartphones“, wobei er auch auf Gefahren hinwies. Nach einigen (anonymen) Eingangsfragen verglich er offizielle Studien, v. a. die KIM- bzw. JIM-Studie (Jugendliche von 6-13 Jahren bzw. 12-19 Jahren) mit der Lebenswirklichkeit der Schüler. So verfügen alle über ein Smartphone mit Internet Zugang und nutzen verschiedene Social Media Angebote. Während bei jüngeren Kindern das Fernsehen bzw. das Treffen mit Freunden noch an der Spitze stehen, wandelt sich dies spätestens ab 13 Jahren – dann ist das Smartphone unbestrittener Spitzenreiter. Freunde tatsächlich zu treffen rutscht im Ranking zunehmend ab.
Was die gängigen Medien anbelangt, so sind Instagram, Tiktok, YouTube und Snap Chat ab 13 Jahren freigegeben, WhatsApp jedoch erst ab 16 Jahren – was die Schüler in Erstaunen setze, denn dies ist kaum bekannt und so nutzen es 77 % der Zwölf- bis Dreizehnjährigen unerlaubt. Laut AGBs sind die Eltern also bei Missbrauch haftbar.
Auf die Frage, ob den Schülern schon etwas Unangenehmes bei der Nutzung der Social Media passiert sei, bejahten die meisten – manche meinten, es sei „sehr schlimm“ gewesen. Auch die Studien belegen, dass bis zu 87% der Kinder schon Inhalten wie Hassbotschaften, extremen politischen Ansichten, Fake News, Beleidigungen etc. ausgesetzt waren. Dazu gehören auch Inhalte wie „Happy Slapping“, also Gewaltvideos (23%), Mobbing bzw. Kenntnis davon (33%), Sexts (27%), Pornografie (27%, v.a. Jungen), beleidigende Fotos und Videos (23%) bzw. Verspottung von Personen (21%). Auch die Internetsucht ist ein Problem.
Auf die Frage „Was sollte man tun?“ fanden die Schüler gute Lösungen. An erster Stelle wurde der Elternkontakt genannt, weiterhin sollte man die Absender blockieren bzw. die Medien weniger nutzen. Auch an Lehrer kann man sich wenden (am Stiftland-Gymnasium gibt es hier viele Anlaufstellen vom Klassenleiter über die Jahrgangsstufenbetreuer, Vertrauenslehrer bis hin zum Direktor). Herr Bartmann verwies auch auf eine Internetadresse, wo geholfen wird (www.medien-kindersicher.de).
Bei WhatsApp ist eine Gefahr, dass Inhalte (Verlauf mit Medien) an eine externe Person weiter- gegeben werden können – und zwar nicht nur an den Schulleiter, sondern an jede Person.
WhatsApp sichert sich ab: Die Regel lautet, dass keine illegalen Inhalte weitergegeben werden dürfen. Wer dagegen verstößt, wird evtl. ohne Kommentar oder Nachricht von der Nutzung gesperrt, wobei Nichtwissen nicht vor Strafe schützt. Man sollte solche Inhalte also sofort löschen.
Manche wollen Gruppenchats verlassen, aber ohne dass es die anderen merken. Hier gibt es eine Lösung: Man kann WhatsApp stumm schalten, dann kommen keine Pop Up Nachrichten mehr. V. a. Gruppen, in denen illegale Inhalte ausgetauscht werden, sollte man sofort verlassen.
Manche Schüler reagieren auf Nachrichten (fast) zwanghaft: Sie wollen alle Nachrichten lesen, sogar nachts. Wenn man vielen Gruppen angehört, wird dies zur Belastung. Eine Möglichkeit wäre hier, Ruhezeiten eizustellen.
In einer Schlussrunde bewerteten die Schüler die gewonnen Erkenntnisse und berichteten von eigenen Erfahrungen, so auch von diversen Betrugsmaschen. Sie alle nahmen sich vor, in Zukunft die Zeit mit dem Smartphone reduzieren bzw. vorsichtiger im Internet unterwegs sein.