Herrlicher Duft nach Kräutern und Blumen lag auch heuer wieder am Vorplatz zum Pfarrsaal in der Luft, als einige Damen des Winklarner Frauenbundes die alte Tradition des Kräuterbüschelbindens pflegten. Im Vorfeld wurde fleißig in Gärten und Fluren Material gesammelt um dann am Vortag von „Maria Himmelfahrt“ in eifriger Teamarbeit herrliche Buschen zu fertigen, die am „Himmelfahrtstag“ zum Verkauf für einen wohltätigen Zweck angeboten und während des Gottesdienstes gesegnet wurden. Die uralte Tradition der Kräuterweihe an „Maria Himmelfahrt“, dem ältesten und bekanntesten Marienfest der katholischen Kirche, soll an die legendäre Grabesöffnung Mariens erinnern. Statt des Leichnams fanden die Apostel dort Rosen und Lilien, vor dem Grab wuchsen die Lieblingskräuter der Gottesmutter. Die gesegneten Kräuterbüschel werden im ländlichen Raum zum Trocknen, z. B. auf dem Dachboden oder im Stall aufgehängt. So bewahren sie noch lange den Duft und die Farben eines sonnigen Sommertages. Sie sollen böse Geister vertreiben sowie Mensch und Vieh vor Krankheiten bewahren.