„Trotz alledem – was uns in schwierigen Zeiten Schutz gibt“ lautete das Thema des Vortragabends, den die Kolpingfamilie Erbendorf zusammen mit der KEB organisiert hatte. Dazu begrüßte Kolpingvorsitzender Wenz Brenner im Erbendorfer Bürgerhaus die erfahrene Familientherapeutin Angelika Kasseckert aus Mantel. Gerade in der heutigen krisengebeutelten Zeit ist es wichtiger denn je für sich Wege zu finden um einigermaßen gut durch schwierige Lebensphasen zu kommen und diese zu bewältigen.
Zu den negativen Nachrichten aus aller Welt (Krieg, Energiekrise, Naturkatastrophen, usw.) kämen oft persönliche Schicksalsschläge wie Krankheit, der Tod nahestehender Menschen, Arbeitsplatzverlust und weitere, die einem zum Teil ganz schön aus der Bahn werfen können, so die Referentin. „Verlustängste, Verstimmung, Verunsicherung, Wut, Grübeln, Überforderung, Verdrängen können oft die Folge sein.“
Wichtige Stütze im Leben sei hier natürlich eine oder mehrere Vertrauenspersonen aus Familien- oder Freundeskreis, die in guten wie in schwierigen Zeiten verlässlich da sind, ein offenes Ohr haben, Kraft und Halt geben. Resilienz (Widerstandkraft/Lebensmut) entwickeln und verbessern sei zudem unabdingbar. Dazu gehört erst einmal die Akzeptanz der unglücklichen Lage/der schlechten Nachricht/des schlimmen Erlebnisses. Danach sei es wichtig nicht im Zustand zu verharren (Schockstarre), die Schuld bei anderen zu suchen oder in Selbstmitleid zu versinken, sondern wieder ins Tun zu kommen: Opferrolle verlassen, Lösungswege suchen, Visionen und Wünsche definieren, Verantwortung übernehmen, soziale Kontakte nutzen und/oder sich helfen lassen und somit wieder Vertrauen ins Leben zu fassen und die Zukunft optimistisch zu gestalten. Genialer und zugleich mutmachender Schlussgedanke: „Resilienz kann man in jedem Alter entwickeln und ausbauen.“