Wenn ein Wanderer am Steilhang verunglückt, wird es schwierig. Auch Experten müssen für solche Fälle trainieren – die Bergwacht Amberg tat dies jetzt im Lauterachtal. Dabei zeigte sich: Bergretter sind nicht nur in den Alpen gefragt.
Die erste größere Rettungsübung des Jahres hatte die Bergwacht Amberg am Lauterachfelsen bei Kastl. Vormittags trafen sich die Beteiligten am Bergwachtstützpunkt in Lauterach bei Kastl. Ausbildungsleiter Jonas Bogner freute sich über die Teilnahme zahlreicher jüngerer Bergwachtanwärter und betonte die Bedeutung der Rettungsübung. Markus Demleitner, der für die Rettungsausrüstung zuständig war, erläuterte die Ausstattung in den Fahrzeugen und der Rettungstasche – angefangen von Verbands material und Defibrillator über Seile bis zu Rettungstrage und -schlitten.
Anschließend wurde die Übungslage erläutert: Ein Kletterer hat sich im unteren Bereich des glitschigen, rund 100 Meter hohen Lauterachfelsens am Fuß verletzt und muss geborgen werden. Zuerst muss der Verletzte auf einen Felssims gezogen, in den Rettungsschlitten verfrachtet, versorgt und anschließend zur weiteren Behandlung ins Tal gebracht werden. Drei Bergwachtler schnallten sich den aus drei Teilen bestehenden Rettungsschlitten mit der Rettungsmatratze auf den Rücken und kraxelten über den schmalen Felssims zur Unfallstelle. Dafür waren zuvor schon Sicherungs-Halteseile zum Einhaken angebracht worden.
Mit großer Umsicht und Kraftanstrengung wurde der „Verunfallte“ (Wolfgang Lebe) geborgen und in den Rettungsschlitten gelegt. Die Einsatzkräfte versorgten seine „Verletzung“ und seilten ihn mit vereinten Kräften im Schlitten vom Felsen ab, zur weiteren Behandlung. Ausbilder Jonas Bogner lobte seine Bergwachtler nach der Übung, danach ging man zum gemütlichen Teil im Lauterachstützpunkt über.