Nach Jahren gab es erstmals wieder einen Gottesdienst in der sanierten St. Nikolauskirche, dem ein Rosenkranz vorausging. (Bild: Fred Lehner)

Rosenkranz und Gottesdienst in sanierter St. Nikolauskirche in Floß

Die vor mehr als vier Jahren angegangenen Sanierungsarbeiten (Außen- und Innenrestaurierung) an der St. Nikolauskirche, dem Kleinod im Markt, konnten im Frühjahr/Sommer dieses Jahres nach einer gründlichen Generalreinigung zur Freude von Pfarrer Max Früchtl und der Katholischen Kirchenstiftung abgeschlossen werden. Die Baukosten erreichten eine Summe von knapp einer halben Million Euro. Beachtlich die in den letzten Jahren eingegangenen Spenden der Gläubigen und Förderern des Wallfahrtskirchleins. Sie erreichten einen Betrag von über 100 000 Euro und unterstrichen damit die Bedeutung des unter Denkmalschutz stehenden Gotteshauses. Schon in den 80iger Jahren des vorigen Jahrhunderts waren es Pfarrer Richard Bartmann und im Anschluss Pfarrer Josef Most, denen das Kirchlein am Herzen lag. Sie setzten Maßstäbe für den Erhalt des Gotteshauses. Das ist zum einen durch Sicherung der Bausubstanz und zum anderen durch umfangreiche Sanierungsmaßnahmen geschehen. Die Aufwendungen beliefen sich damals auf nahezu 400 000 Deutsche Mark. Pfarrer Max Früchtl, er bezeichnet die St. Nikolauskirche als „Heiligtum in Floß”, setzte in den letzten vier Jahren die dringend notwendigen und vom Landesamt für Denkmalpflege in München sowie von der Diözese Regensburg begleiteten Sanierungen im Außen- und Innenbereich der Kirche wieder in Gang. Die Arbeiten erstreckten sich von der erforderlichen Trockenlegung des Gebäudes im Außen- und Innenbereich bis zur Fassadenerneuerung und der Neubedachung. Um den sichtbaren und immer stärker aufkommenden Holzwurmschaden in der Kirche, einschließlich der Orgel auf Dauer zu beheben, wurde eine Begasung des Innenbereiches am Altar, der Kanzel und am Seitenaltar von einer Fachfirma durchgeführt. Am Ende der Sanierungsarbeiten waren es knapp 500 000 Euro die zu finanzieren waren. Die Gelder kamen von der Katholischen Pfarrpfründestiftung, der Diözese, aus öffentlicher Hand und schließlich aus den großzügigen und immer noch anhaltenden Spenden. Dem Geistlichen war es ein Bedürfnis, nach Fertigstellung des gesamten Sanierungskonzepts so bald als möglich, die Glocken für einen Gottesdienst in der Wallfahrtskirche läuten zu lassen. Nicht vergessen hatte er dabei das über 300-jährige Bestehen des kleinen Gotteshauses, die am 9. November 1723 benediziert wurde. Gefeiert wurde am Donnerstag in der heiligen Messe auch der Name Mariens. Bereits im Mittelalter stand auf dem 529 Meter hoch gelegenen Nikolausberg eine Kirche oder eine kleine Kapelle. Sie wurde 1521 abgetragen und aus deren Steinen das Rathaus im Markt (heute Gasthaus Goldener Löwe) erbaut. 1719 beschließt der katholische Teil des Rates den Wiederaufbau der Kirche. Am 9. November 1723 wurde das Kirchlein benediziert. Zu Ende des 19. Jahrhunderts erweist sich die Kirche als zu klein, so dass man sich entschließt, das Schiff nach der Westseite hin zu verlängern. Noch 1916 oblag die Läutpflicht der beiden Glocken, sie wurden 1736 und 1937 gegossen, der neben der Kirche gelegenen ehemaligen Klause. Heute wird das Läutwerk der nunmehr drei Glocken elektrisch betrieben. Der Erbauer der katholischen Pfarrkirche, Geistlicher Rat, Pfarrer Jakob Raß, sprach gerne von der „Kirche für kleine Leute” und vom „Pestkirchlein”. Eine sichtliche Bereicherung erfuhr das Kleinod durch die Errichtung der 14 aus heimischem Granit hergestellten Kreuzwegstationen mit Bronzetafeln und Gedenkstein. Die Initiative ergriff der Katholische Männerverein. Pfarrer Max Früchtl ist es ein Anliegen, dass die St. Nikolauskirche als Nebenkirche zur Pfarrkirche St. Johannes der Täufer wie zu früherer Zeit auch als Hochzeitskirche- und Festkirche Verwendung findet. Auch regelmäßige Gottesdienste und Andachten zur Ehre und zum Lobpreis Gottes sollen wieder abgehalten werden. Der katholischen Kirchengemeinde stehen weitere und umfangreiche Sanierungen ins Haus. Vorrang hat die energetische Sanierung des Kindergartens St. Johanna Maria Vianney, die statische Sicherung des Kirchturmes mit Erneuerung der Kreuze auf dem Kirchturm und der Pfarrkirche. Allerdings geht ohne Zustimmung durch die Diözese in Regensburg gar nichts. Und das macht die notwendige Durchführung der anstehenden Maßnahmen neben der sicheren Finanzierung so schwierig.
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