Am Sonntag den 11. Mai fand wieder eine Maiandacht auf dem Entenbühl bei der Hubertuskapelle nahe Flossenbürg statt. Dies ist schon zu einer liebevollen Tradition geworden. Der Veranstalter, der Oberpfälzer Waldverein Flossenbürg, kann sich über eine zunehmende Besucherzahl erfreuen. Heuer war es geradezu ideal, es konnte nicht besser sein. Blauer Himmel, Frühlingsduft, angenehme Temperaturen und kaum Wind. Auch die geflügelten Plagegeister hielten sich noch sehr zurück.
Der Schatzmeister des OWV Josef Bauer begrüßte vor Beginn der Andacht die Teilnehmenden und überbrachte den Gruß des Ersten Vorsitzenden Helmut Erndt, welcher anderweitig verhindert war. Er begrüßte Pater John, der das erste Mal diese Andacht hier halten durfte, sowie eine kleine Musikkapelle unter der Leitung von Franz Völkl, welcher sich nicht nehmen lässt, trotz seines hohen Alters (83) den nicht leichten Weg zur Hubertuskapelle zu gehen und dort zu Ehren der Mutter Gottes zu spielen. Bauer bedankte sich auch beim ,,Mesner” der Hubertuskapelle Alexander Achatz, der sich um die Ordnung und Erhaltung dieses schönen Kleinods kümmert. Erst vorige Woche weisste er die Kapelle neu heraus. Auch Pater John zeigte sich positiv überrascht über die zahlreiche Teilnahme, es waren auch Feriengäste und Teilnehmer aus anderen Vereinen hier.
In dieser Maiandacht wurde vor allem auf die Geschichte des Liedes ,,Segne du Maria” eingegangen. Pater John erzählte, dass dieses Lied von der damals 25jährigen Cordula Wöhler (*17.06.1845 in Malchin, Mecklenburg-Vorpommern, +06.02.1916 in Schwaz, Tirol) gedichtet wurde. Die Familie von Cordula und natürlich auch sie waren Protestanten. Aber sie erkannte, dass nur Maria ihr im Leben beistehen kann und schrieb dieses Gedicht. Irgendwann zwischen 1916 und 1926 hat dann der Kirchenlieddichter Karl Kindsmüller (*09.04.1876 in Poikam, heute zu Bad Abbach, +26.08.1955 in Regensburg) die Melodie dazu komponiert. 1975 wurde dann dieses Lied in das Einheitsgesangsbuch der Katholischen Kirche aufgenommen. Da sich Cordula Wöhler (später Cordula Schmid, Pseudonym Cordula Peregrina) zum Katholizismus bekannte, wurde sie von ihren Eltern aus dem Haus verwiesen.
Bei dieser Maiandacht durften viele Mitwirkende, auch Kinder, Texte vorlesen, welche sich auf dieses bekannte Lied und die Gottesmutter bezogen. Pater John sagte, Cordula hat den Text jeder einzelnen Strophe aus tiefem Herzen geschrieben, oft auch mit einem Gefühl der Angst und Verzweiflung.
Es ist nicht selten für uns Außenstehende überraschend, unter welchen Bedingungen solche Lieder entstehen. Man erinnere sich auch zum Beispiel an die Geschichte des Liedes ,,Stille Nacht, Heilige Nacht”, das auch eine ähnliche Grundgeschichte des Glaubens, der Verzweiflung und der Hoffnung hat. Zum Abschluss bedankte sich Pater John noch einmal bei allen Teilnehmern und Helfern und spendete den Segen.