Eine absolute Besonderheit erlebte die KLB Schwarzhofen am Freitagabend, denn eine Delegation aus dem „Partnerland“ Senegal kam auf ihrer Besuchsreise durch die Diözese Regensburg zu einer Visite in den Pfarrsaal. Dieser war gut besucht, denn auch andere Ortsgruppen waren zahlreich gekommen, so aus Muschenried; Penting, Niedermurach; eine Gruppe aus Wernersreuth im Landkreis Tirschenreuth hatte den weiten Weg auf sich genommen- sie ist übrigens sehr aktiv und vielfältig, dazu kamen noch KLB Tirschenreuth und KLB Kemnath.
Kassier Manfred Grund hieß alle Besucher willkommen, besonders den Diözesanvorsitzenden Thomas Schuster mit Begleitung der KLB Regensburg, den 3. Bürgermeister Andreas Immervoll sowie Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat. Pfarrer Markus Urban war wegen eines anderen Termins verhindert. Alle Gruppen stellten ihre Aktivitäten mit einer
Power-Point-Demonstration vor und erläuterten sie. Frau Anneliese Brock fungierte als Dolmetscherin und übersetzte gekonnt Deutsch ins Französische (im Senegal ist seit der Kolonialzeit Französisch die Amtssprache) und umgekehrt. Grund informierte zu seiner Darstellung über Altkleidersammlungen der KLB Schwarzhofen, Muschenried und Niedermurach, dass in den letzten 20 Jahren (so lange ist er schon Kassier) 130 Tonnen Altkleider gesammelt wurden. Dabei wurden 22000 Säcke vom Straßenrand aufgelesen und auf die Sammelfahrzeuge geladen. Die Sammelfahrzeuge wurden unentgeltlich von den Mitgliedern zur Verfügung gestellt. Gesammelt wurde bei jedem Wetter. So konnte man über 17000 Euro an die Senegalhilfe der Diözese Regensburg spenden
sowie an ein anderes Projekt 2500 Euro. Weitere Spenden gingen auch an die Indienhilfe. Wenn man den Zeitraum von 30 Jahren nimmt -seit Beginn der Sammlungen – wurden über 30000 Euro gespendet.
Die senegalesische Delegation informiert dann über ihre Tätigkeit: Pascal Manga (ASDI-Präsident), Etienne Manga (Imkereifachmann), Roger Ditta (Präsident der Imkervereinigung), Marie-Louise Ditta (Stellvertreterin der Imkervereinigung) und Bernard Ditta (ASDI-Berater) zeigten per Power-Point-Show ihre Arbeit. Wieder musste Anneliese Brock dolmetschen. Die Senegalesen beantworteten auch noch Fragen.
Der Diözesanvorsitzende dankte abschließend allen Gruppe für ihre großartige Unterstützung und bat um weitere Hilfe. Besonderen Dank sprach der KLB Schwarzhofen aus für die tolle Arbeit bei der Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung.
Hintergrund: Es besteht eine Partnerschaft zwischen der KLB Regensburg und dem ASDI (Gemeinnützige senegalesische Vereinigung für integrierte Entwicklung). Der Senegal ist ein Staat in Westafrika, Hauptstadt Dakar. Im Süden liegt die fruchtbare Casamance – das Zielgebiet. Die Menschen ernähren sich von Reis – die Regenzeit ermöglicht den Anbau – und Zwiebeln. Die Region leidet unter der Landflucht junger Leute und hoher Arbeitslosigkeit. Kontakte zwischen den Landesverbänden und dem Senegal gibt es schon seit den 60er-Jahren. Seit 1991 arbeitet die KLB mit der Partnerorganisation ASDI in einer Reihe größerer Projekte zusammen. Die Projekte werden vom Internationalen Entwicklungsdienst betreut und vom Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit gefördert. Seit 1991 wurden Gemeinschafts-Gemüse-Gärten für Frauen aufgebaut. Damit hat sich die Ernährung der Familien stark verbessert. Ein wichtiges Ziel war die Kooperation der Familien in den Dörfern. Frauengemeinschaften in 15 Dörfern haben davon profitiert. Die Brunnen aus der Anfangszeit sind alle noch in Betrieb. Von 2003 bis 2010 wurden die Projekte KASSA 1 und KASSA 2 gefördert, Kleinkredite für Familien. Von 2017 bis 2020 wurde ein Projekt zur nachhaltigen Imkerei durchgeführt. Das Projektgebiet wurde vergrößert. Da staatliche Mittel zurzeit fehlen, ist man umso mehr auf die Unterstützung der KLB- Gruppen angewiesen.