Einige Probleme kamen zur Sprache bei der Jahreshauptversammlung der Kastler Taubenfreunde im Gasthaus zum Schweppermann in Pfaffenhofen. Der Verein wurde im Januar 1951 gegründet, 2026 soll das 75-jährige Bestehen groß gefeiert werden. Der Verein hat immerhin noch 66 Mitglieder, davor knapp zehn aktive Züchter.
Der Kassenbericht von Georg Stepper wies heuer ein leichtes Minus wegen der gestiegenen Reisekosten für die Tauben aus. Vorsitzender Willi Fehlner berichtete, dass die Kastler Taubenfreunde immerhin an zwölf Alt- und fünf Jungtaubenflügen der Reisevereinigung Neumarkt teilgenommen haben. Der beliebte Taubenmarkt steht laut Fehler wahrscheinlich vor dem Aus: „Die Kosten und die gestiegenen Hygiene-Vorschriften machen die Veranstaltung unrentabel”. Wichtig für die aktiven Züchter: Die Impflisten für die Tauben und die Ringe für die Wettflüge wurden ausgegeben.
Willi Fehlner ging auf die wenig befriedigende Situation der aktiven Züchter bei den Lernflügen für die Jungtauben ein. Er bemängelte die angesetzten Entfernungen von über 200 Kilometern und die viel zu kurze Abfolge der Preisflüge. Man müsse den Jungtauben eine ausreichende Erholungspause zwischen den Wettflügen geben, forderte er, als er die Terminansetzung der Reisevereinigungen Lauf und Neumarkt kritisierte. Die jungen Tauben müssten sich nach einer ausreichenden Erholung und einer Nacht in einer fremden Umgebung wie einem Käfig erst ans Wettfliegen, aber auch an die Problematik der zahlreichen Greifvögel gewöhnen, von denen es bei Flügen in West-Ost-Richtung gerade im Großraum Nürnberg jede Menge gebe.
„Für die Züchter ist keine Freude, wenn wegen der Strapazen nur mehr ein Teil der jungen Tauben in den heimatlichen Schlag zurückkehrt”, sagte der Vorsitzende. Die Kosten für das Taubenhobby haben sich nach Angaben von Fehlner erhöht, etwa die Ausgaben für die Fahrten zu den Wettflügen oder für die Ring der Tauben. Der Verein werde deshalb nicht umhin kommen, diese Kosten an die Züchter weiterzugeben. Der Kastler Bürgermeister Stefan Braun bedauerte die wenig erfreuliche Situation der Taubenfreunde.