Manuel Schätzler, Stellvertretender Obermeister der Kaminkehrer, hat von Tristan Ott erfahren und sich gedacht, „da muss man helfen”, wie es in einer Mitteilung heißt. Denn der Neunjährige aus Waldeck leidet an ME/CFS, einer schweren neuroimmunologischen Erkrankung, die durch zwei Corona-Infektionen ausgelöst wurde. Tristan ist nicht mehr in der Lage, irgendeine Form von körperlicher oder geistiger Belastung zu ertragen. Seit seiner dritten Corona-Infektion im November 2023 muss er rund um die Uhr im Bett liegen. Er kann sich nicht mehr mit den Dingen beschäftigen, die er früher geliebt hat. Weil er extrem empfindlich auf Licht, Geräusche und visuelle Reize reagiert, kann er nicht einmal mehr Hörspiele hören oder fernsehen. Einziger Trost ist sein Hund, mit dem er kuscheln kann. Tristan leidet täglich unter Schwindel, Kopfschmerzen, Körperschmerzen, Unverträglichkeiten, Sehstörungen und Schlafstörungen. Seit September 2022 kann er nicht mehr zur Schule gehen und auch keinen Hausunterricht mehr erhalten.
Laut Mitteilung haben Tristans Eltern haben bereits 35.000 Euro für Therapieversuche, Bluttests und Medikamente zur Linderung seiner Symptome ausgegeben. Ihre Ersparnisse seien nun aufgebraucht, aber ihr Weg sei noch lange nicht zu Ende. Das Spike-Protein, das durch das Coronavirus in Tristans Körper gelangt ist, ist immer noch aktiv und greift seine Zellen an. Die Familie versucht derzeit eine Therapie mit Vedicinals, einem pflanzlichen Präparat. Wenn das nicht funktioniert, wird der Neunjährige Maraviroc brauchen, ein HIV-Medikament, das in ersten Studien gezeigt hat, dass es das Spike-Protein eliminieren kann. Dieses Medikament ist sehr teuer und muss ebenfalls selbst bezahlt werden.
Über den Verein „Kaminkehrer helfen krebskranken Kindern“ wurde die Spende von 2000 Euro organisiert. Schätzler und der für Waldeck zuständige Kaminkehrermeister Wolfgang Heindl haben sie an Tristans Vater, Ulrich Ott, übergeben.