In tiefer Ehrfurcht und freudiger Erwartung beging die Filialgemeinde von St. Josef/Bechtsrieth ihr diesjähriges Patrozinium – ein Tag des Dankes, der Betrachtung und der Gemeinschaft, durchwirkt vom Geist des heiligen Josef, des gerechten Mannes, des stillen Dieners Gottes, des Hüters der heiligen Familie. Schon am Vormittag versammelte sich die Gemeinde, geeint im Glauben, zum feierlichen Kirchenzug. In der Prozession bewegte sich die versammelte Schar, angeführt vom Altardienst, gefolgt von den Abordnungen der Gemeinde, der Bürgermeister Markus Ziegler mit dem Altbürgermeister Hans Götz, den Gemeinde- und Pfarrgemeinderäten, der Kirchenverwaltung. Die Freiwillige Feuerwehr, Turnverein und die Siedlergemeinschaft waren mit ihren Fahnenabordnungen vertreten. Es war, als ob sich Himmel und Erde begegneten, als das Volk Gottes, getragen vom Lobpreis der Bläsergruppe aus Flossenbürg, in das Haus des Herrn einzog. Die Glocken von St. Josef läuteten mit kraftvoller Stimme und riefen zum Gebet, zum Lob und zur Danksagung. Im Zentrum dieser Feier stand die ehrwürdig geschmückte Tragfigur unseres Patrons – des heiligen Josef. Mit Blumen umrankt und in festlichem Glanz erstrahlend, wurde sie von kräftigen Händen getragen, gleichsam ein sichtbares Zeichen jener Treue und Stärke, die Josef auszeichnete: ein Mann des Schweigens, aber nicht der Passivität; ein Mann des Gebets, aber auch des entschlossenen Handelns. Die Kirche selbst war ein Ort der Schönheit: festlich geschmückt, erfüllt vom Duft des Weihrauchs, geöffnet in stiller Erwartung auf das Kommen des Herrn in Wort und Sakrament. In seiner Predigt sprach Pfarrer Stohldreier mit bewegender Klarheit und geistlicher Tiefe über das Leben des heiligen Josef, den Nährvater Jesu, den Gerechten, der sein Ja zu Gottes Plan nicht mit Worten, sondern mit seinem Leben gesprochen hat. Er zeichnete das Bild eines Mannes, der ohne Aufsehen wirkte, aber dessen Wirkung in die Ewigkeit reicht – weil er Gott den ersten Platz in seinem Herzen ließ. Josef, so betonte der Pfarrer, sei ein leuchtendes Vorbild für unsere Zeit: ein Vater im Glauben, ein Beschützer der Schwachen, ein Wegweiser in der Stille. Sein Leben ruft uns zu, dass Heiligkeit nicht in Worten, sondern in Treue, nicht in Größe, sondern in Hingabe liegt. Aktuell hob der zelebrierende Priester den Tod des Papstes Franciscus hervor, der ein besonderer Arbeiter im Weinberg des Herrn war. In seinem Engagement war er besonders für die Kleinen, Armen und Hilfsbedürftigen da. Nach der Eucharistie, in der Christus selbst gegenwärtig wurde unter den Gestalten von Brot und Wein, setzte sich das Fest der Gemeinschaft fort. Im Pfarrheim, zu dem der Pfarrgemeinderat unter Anführung von Alfred Wulfänger mit Andrea Leicht und Sonja Lehner einlud, trafen sich die Gläubigen zum Frühschoppen – ein Ort der Begegnung, der Freude, des gelebten Miteinanders. In den Gesprächen klang die Predigt nach, im Lachen lag die Freude des Glaubens, in der Gemeinschaft spiegelte sich die lebendige Kirche wider: als Familie Gottes, verwurzelt im Vorbild der heiligen Familie von Nazareth. So war dieses Patrozinium nicht nur ein Gedenktag, sondern ein lebendiges Zeugnis: dass der heilige Josef uns nicht nur im Himmel vor dem Thron Gottes nahe ist, sondern auch hier, mitten unter uns, als Bruder im Glauben, als Vater in der Sorge, als Schutzpatron auf unserem Weg.