Fasten kann so schön sein – vor allem, wenn es nach Kartoffelsuppe duftet, die Nudeln dampfen und der Parmesan nur so rieselt. Im Pfarrheim von St. Josef wurde wieder einmal bewiesen: Die Fastenzeit muss nicht traurig, trocken und mit knurrendem Magen daherkommen. Nein, sie kann auch warm, herzlich und herrlich lecker sein! Seit über 30 Jahren wird in Bechtsrieth beim Fastenessen der Hunger gestillt – mit der frommen Devise: „Wir werden satt, damit auch andere etwas davon haben.“ Und das klappt erstaunlich gut. Die Fastensonntage – von alters her Tage der milderen Enthaltsamkeit – sind traditionell Momente des Innehaltens, aber auch der Freude am Miteinander. Und so wurden die Gäste mit einem wohldurchdachten, liebevoll zubereiteten Menü bewirtet: Die Besucher kamen in Scharen, vermutlich nicht nur wegen der Nächstenliebe, sondern auch wegen der legendären Menüfolge. Den Auftakt machte eine kräftige Kartoffelsuppe mit Würstln, die so gut war, dass sich einige schon da fragten: „Fastet man hier eigentlich oder feiert man schon Ostern?“ Weiter ging’s mit Nudeln und Hackfleisch – und wem das noch nicht genügte, der durfte nach Herzenslust Parmesan darüberstreuen. Zur Nachspeise wurde Joghurt mit Ananas gereicht – leicht, fruchtig, fast schon exotisch. Und weil Bechtsriether eben gesellige Menschen sind, wurde bei Kaffee und Kuchen noch tüchtig nachgelegt. Fasten kann schließlich warten. Das Besondere: Gezahlt wurde nicht mit Geldbeutel, sondern mit Herz. Alles war auf Spendenbasis – und das für einen guten Zweck. Der Erlös geht in diesem Jahr an den „Bunten Kreis Nordoberpfalz“, eine Initiative der Kinderklinik Weiden, die Familien mit besonderen Kindern unterstützt. Ob Frühgeborene, chronisch kranke Kinder oder solche, die das Schicksal schwer getroffen hat – hier wird nach dem Krankenhaus nicht losgelassen, sondern weiter geholfen. Ganz praktisch, mit Rat, Tat, Formularhilfe und einer Extraportion Mitgefühl. Das Fastenessen war also nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch ein Fest der Solidarität. Oder wie man in Bechtsrieth sagen würde: „Gut g’essn und no was Gutes dabei doa.“ Der Pfarrgemeinderat unter Leitung von Alfred Wulfänger und sein eingespieltes Team hatten alles bestens organisiert – sogar der Löffel für die Suppe fehlte nirgends. Ein kleines Wunder! Und so ging ein Nachmittag zu Ende, der nicht nur die Mägen, sondern auch die Herzen füllte. Wenn’s nach den Gästen geht, kann die Fastenzeit ruhig öfter so schmecken. Oder wie ein Teilnehmer es auf den Punkt brachte: „Des is a Fasten, des ma ned bereut!“