In Flossenbürg geht eine Ära zu Ende. Der evangelische Jugendheimverein, der im vergangenen Juli sein 95-jähriges Bestehen feierte, löst sich auf.
Als sich am Sonntag, 4. Februar, die Mitglieder des evangelischen Jugendheimvereins um Vorsitzende Michaela Jung zur Versammlung trafen, war bereits klar, dass es sich um keine gewöhnliche Zusammenkunft handeln würde. Es stand eine weitreichende Entscheidung auf der Tagesordnung. Noch im Juli vergangenen Jahres hatte man das 95-jährige Bestehen des Vereins gefeiert. Mit Bedauern und Wehmut beschlossen die Mitglieder nun die Auflösung.
Die Vorsitzende begrüßte 24 Teilnehmer. Insgesamt zählt der Verein 139 Mitglieder. Rückblickend auf das Jubiläumsjahr 2023 zeigte sich eine Bandbreite an Veranstaltungen und Aktivitäten, vom Kirchenkonzert mit Siegfried Fietz, dem Kinderfest im Garten des Bonhoefferhauses, das Einsammeln der Päckchen für „Weihnachten im Schuhkarton“ bis hin zum Organisieren des Krippenspiels zu Weihnachten.
Die Entscheidung zur Auflösung des Vereins ergab sich aus praktischen Notwendigkeiten und rechtlichen Hindernissen. Mit dem Verkauf des Bonhoefferhauses und der Entscheidung, den Mietvertrag nicht zu verlängern, wurde der Zweck des Vereins „Bau und Unterhalt eines Jugendheims“, hinfällig. Eine Änderung des Vereinszwecks erwies sich als äußerst schwierig, weshalb der Vorstand den Beschluss zur Auflösung zum 31. März 2024 vorschlug und die Mitgliederversammlung diesem zustimmte.
Als Liquidatoren wurden Michaela Jung und Karin Helgert ernannt. Ihnen wird die Aufgabe zuteil, die Angelegenheiten des Vereins ordnungsgemäß abzuwickeln. Abschließend beschloss die Versammlung, einen Teil des Vereinsvermögens verschiedenen lokalen Vereinen und Institutionen zukommen zu lassen, während der Rest gemäß der Satzung der evangelischen Kirchengemeinde Flossenbürg übergeben wird.