Ganz im Zeichen der Heiligen Elisabeth gestaltete Pater Alfred Lindner vom Kloster Ensdorf den Gottesdienst in der Herz-Jesu-Kirche, zu dem der Elisabethenverein anlässlich seines 110-jährigen Bestehens eingeladen hatte. Es sang der Herz-Jesu-Kirchenchor unter der Leitung von Susanna Müssig-Wilczek.
In seiner Predigt sprach der Pater über das Leben der Heiligen Elisabeth. Die Tochter des ungarischen Königs Andreas II. und Ehefrau des Landgrafen Ludwig von Thüringen begnügte sich nicht mit dem Geben von Almosen. Sie verrichtete auch Arbeiten, die ihre Zeitgenossen als entwürdigend ansahen, und kümmerte sich um Kranke und Bedürftige. Vier Jahre nach ihrem Tod im November 1231 wurde sie von Papst Gregor IX heiliggesprochen. Ihre soziale Grundhaltung und Lebenseinstellung fand 1840 mit der Gründung eines Elisabethvereins in Trier neuen Aufschwung. Bald zogen auch andere Städte nach.
Nach dem Gottesdienst skizzierte der Vorsitzende Günter Koller das Wirken des Rosenberger Elisabethenvereins nach. Gegründet wurde er am 1. Mai 1913 von Expositus Franz Xaver Eckert zusammen mit Geschäftsleuten und den Ehefrauen von Maxhütten-Arbeitern. Der Verein verschrieb sich der Professionalisierung der häuslichen Krankenpflege und Säuglingsfürsorge sowie der Trägerschaft des Kindergartens. Dort arbeiteten Schwestern des Dritten Ordens und bis 1990 vor allem die Niederbronner Schwestern. 1958 wurden Räume im Anbau des Kettelerhauses bezogen.
1973 wurde die Ökumenische Sozialstation errichtet. Der Elisabethenverein war mit seinen Ordensschwestern von Anfang an dabei. Zuerst als Arbeitsgemeinschaft betrieben, ist die Sozialstation seit mehr als 20 Jahren eine GmbH, zu deren Gesellschaftern der Elisabethenverein gehört. Koller betonte: „Ohne den Elisabethenverein wäre die Arbeit der Ökumenischen Sozialstation und der Ökumenischen Tagespflege mit zwischenzeitlich 80 Mitarbeitern infrage gestellt und damit auch die kirchliche und caritative Alten- und Krankenpflege in Sulzbach und in Rosenberg.”
Gerd Schäfer hat über 25 Jahre lang als Kassier den Verein mitgestaltet und geprägt. Koller bedankte sich für das außergewöhnliche Engagement mit einer gerahmten Urkunde.
Zum 50. Jahr des Bestehens der Ökumenischen Sozialstation waren Koller „schöne Worte zu wenig”, wie er in Anspielung auf das Motto einer Caritassammlung vor einigen Jahren sagte. Einstimmig habe der Elisabethen-Vereinsvorstand deshalb eine Spende von 10.000 Euro bewilligt. Sichtlich bewegt dankte die Geschäftsführerin Birgit Singer-Grimm für die Unterstützung.