An Fronleichnam, oder wie er bei uns genannt wird „Prangerdooch“ werden die Straßenzüge, durch die die Prozession läuft, auch heute noch mit kleinen Birken gesäumt. Viele Traditionen, wie das Streuen von Gras oder Kalmus werden in Schönsee hingegen nicht mehr gepflegt. Aber an den Altären, über die die Prozession führt, findet man alljährlich die wundervollen Blumenteppiche. Mit viel Aufwand und Liebe zum Detail entstehen so wahre Kunstwerke. Ebenso liebevoll werden die bunten Blumenarrangements für die Altäre gesteckt. Aber auch vor christlichen Traditionen machen Innovation und Kreativität keinen Halt.
Und so haben sich die Firmkinder im Rahmen der Firmaktionen der Aufgabe eines Blumenteppichs angenommen. Gemeinsam mit den Kommunionkinder gestalteten sie das Blumenmeer „beim Dorhaberl“ und ließen ihrer Kreativität freien Lauf. Nicht im Bild des Teppichs findet man die Neuerung – sondern in der Machart. Um den Kommunionkelch als Muster auf die Erde zu bekommen, überlegte sich die findige Gemeinschaft ein völlig neues Konzept: jeder bekam eine Pappschachtel, die er gemäß den Vorgaben mit Erde und verschiedenen Blüten befüllte. Am Ende dann, als alle Kartons entsprechend angeordnet waren, entstand das Bild vor dem Altar. Mit der noch sichtbaren Pappe zeigte sich eine ganz eigene Charakteristik und macht deutlich, dass es ein großes Ganzes ergibt, wenn jeder das Seine dazu beiträgt. Dabei muss es nicht immer homogen sein. Dieses Bild zeigt die Offenheit und Toleranz, die in den Kindern noch schlummert und von der so manch Erwachsener lernen kann.
Schon im Vorfeld der Prozession erregte dieser besondere Blumenteppich Aufmerksamkeit und wurde vielfach fotografiert. Die Bewunderer freuten sich nicht nur über das Mitwirken der nachfolgenden Generation, auch das Einbringen der eigenen und neuen Ideen fand großen Anklang. Nichtsdestotrotz wurden die Werke der „Großen“ ebenso bewundert und fotografisch festgehalten.