Stürmischer Beifall für Orgelkonzert in St. Sebastian in Waldershof

Ein faszinierendes Orgelkonzert mit Professor Martin Sturm genossen Zuhörer am Palmsonntag in der Waldershofer Pfarrkirche. Er begeisterte mit Akkordfolgen und Pedaltechnik.

von Beitrag, Externer

Den fulminanten Abschluss bildete Professor Martin Sturms symphonischer Prolog zur heiligen Woche „Tod und Auferstehung“. (Bild: fpoz)
Den fulminanten Abschluss bildete Professor Martin Sturms symphonischer Prolog zur heiligen Woche „Tod und Auferstehung“. (Bild: fpoz)
Den fulminanten Abschluss bildete Professor Martin Sturms symphonischer Prolog zur heiligen Woche „Tod und Auferstehung“. (Bild: fpoz)

Von Werner Stehbach

Mit Professor Martin Sturm von der Hochschule für Musik Weimar, einem gebürtigen Oberpfälzer, konnte ein Organist der Extraklasse verpflichtet werden, der – obwohl noch sehr jung – zu den international anerkannten Größen der europäischen Orgelmusik zählt.
Sturm hatte sein Programm auf den Palmsonntag ausgerichtet, beginnend mit Präludium und Fuge in D-Dur, BWV 532, danach Max Regers Choralfantasie über „Straf mich nicht in deinem Zorn“ und Jehan Alains „Deuxiéme Fantaisie“.
Dass Martin Sturm ein Meister seines Fachs ist, war bereits vorher bekannt. Schnell vollgriffige Akkordfolgen (gerade bei Reger) in höchst ausgefeilter Chromatik und atemberaubende Tempi bei meisterhafter Bach-Interpretation, eine Pedaltechnik, die so spielerisch wirkt, sei es bei Tonleitern, Trillern oder Themenübernahme bei Bach und Reger, und natürlich intensivstes Einfühlungsvermögen in die extremen Dynamik-, Agogik- und Gefühlswallungen bei Reger und Alain.
Im „Vogelconcert“ erlebten die staunenden Zuhörer Klänge, die man einer Orgel so nicht zugetraut hätte. Ein von Martin Sturm selbst kreierter gefühlvoller Choral wurde in der folgenden Metamorphose so umgewandelt, dass die einzelnen Parameter wie Melodik und Rhythmik nun in neuem verfremdetem Gewand dargestellt wurden – ohne aber den Bezug zum Original zu verlieren.
Den fulminanten Abschluss bildete Sturms symphonischer Prolog zur heiligen Woche „Tod und Auferstehung“ mit größtmöglichen Spannungsbögen, logischen Weiterführungen (trotz Improvisation) und gefühlsmäßig überragenden Klängen und Lautstärkenvariationen, wechselnd mit weichen und gefühlvollen Abschnitten und abschließendem Osterjubel, der die Zuhörer in seinen Bann zog und das Geschehen der Karwoche höchst eindrucksvoll und nachhaltig lebendig werden ließ.
Nachdem bereits – eigentlich bei Kirchenkonzerten nicht üblich – jede einzelne Darbietung spontanen Beifall nach sich zog, waren es am Ende Standing Ovations eines in jeder Hinsicht begeisterten Auditoriums, dass noch eine Zugabe (Improvisation über „Guten Abend, gute Nacht“) erhielt und sich einig war: Martin Sturm muss wiederkommen.
Übrigens: Martin Sturm ist am Freitag, 26. April, 19.30 Uhr, in Erbendorf zu hören.

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