Bei Stiftlandtagen in Waldsassen ging es um „Die Schätze im Museumsdepot”
Einen Blick hinter die Kulissen des Stiftlandmuseums konnten kürzlich 16 Teilnehmer der Stiftlandtage in Waldsassen werfen. Die beliebte Veranstaltungsreihe, organisiert vom interkommunalen Zweckverband Ikom Stiftland, fand in diesem Jahr bereits zum dritten Mal statt. An zehn Tagen in zehn Kommunen boten exklusive Angebote reichlich Gelegenheit, das Stiftland neu zu entdecken. Bei einer Führung durch die Depoträume ging die Museumsmitarbeiterin Franziska Beck einer spannenden Frage nach: Wie kommen historische Schätze überhaupt ins Museum und was passiert dort genau mit ihnen? Viele kennen die Situation, dass man beim Aufräumen von Dachboden oder Keller auf längst vergessene Gegenstände stößt, die auf den ersten Blick ins Museum gehören könnten. Doch wer beurteilt dies, wie kommen die Objekte in die Sammlung und was ist dabei mitunter auch aus rechtlicher Sicht zu beachten? Detailliert und fachkundig vermittelte Franziska Beck den Besuchern Einblicke in die vielfältigen Aufgaben eines Museums und insbesondere in die Funktionen eines professionell geführten Museumsdepots. Dazu gehören Arbeitsschritte wie Reinigen und Sortieren, Restaurieren, Konservieren und Inventarisieren. Dabei stehe nicht nur das materielle Objekt selbst im Fokus der Historikerin, sondern auch die Geschichte, die der Neuzugang im Idealfall mitbringt und erzählt. Zudem beherberge der vordere Teil des Depotgebäudes einen „Untermieter“, wie Markus Scharnagl, Zweiter Bürgermeister der Stadt Waldsassen, erklärte. Wolfgang Horn, gelernter Schreiner und heute Geschäftsleiter eines regionalen Möbelhauses, fertigt dort in seiner Freizeit Kunstwerke, meist aus Holz. Dabei sei es ihm wichtig, das Holz in seiner ursprünglichen Beschaffenheit zu belassen und sich von den vorhandenen Linien leiten zu lassen. Zu diesem Termin hatte Wolfgang Horn auch die chinesische Künstlerin Jiaying Wu mitgebracht, die derzeit für sechs Wochen mit dem „Mobilen Atelier“ im Kunsthaus Waldsassen zu Gast ist. Auch an gemeinsamen Projekten werde gearbeitet, verriet der Holzkünstler den interessierten Gästen.