„Ein bisschen so wie Martin“, so beginnt ein bekanntes Martinslied.
Unter diesen Titel könnte man auch die St. Martinsfeier stellen, die in Großschönbrunn begangen wurde.
Ministranten hatten eigens für die Andacht ein Rollenspiel eingeübt, das von dem kleinen Martin handelte, der bei einem Abendspaziergang seine Eltern aus den Augen verlor, daraufhin im Wald umherirrte und zufällig auf eine Obdachlose stieß, die unter Bäumen ihr Nachtquartier aufgeschlagen hatte. Die junge Frau merkte sofort, dass der kleine Junge fror und Hilfe benötigte. Sie zögerte nicht und teilte mit ihm ihren geflickten Mantel, obwohl sie selbst kaum das Nötigste zum Leben hat und brachte ihn wohlbehalten nach Hause.
Erstaunt musste der kleine Martin feststellen: „Das ist so wie beim St. Martin, nur andersrum.“ Die alte Geschichte modern nacherzählt, die uns wieder mehr ins Bewusstsein rufen möchte, dass Hilfe und Nächstenliebe zeitlos und immer wieder von Nöten ist – heute so wie damals.
Den anschließenden Laternenzug durch das Dorf führte Franziska Hager als St. Martin auf dem Pferd, zusammen mit ihren Begleiterinnen Annemarie Siegler und Rita Weiß, an. Unter bekannten Martinsklängen wurde mit den bunt erleuchteten Laternen zum Pfarrhof gezogen, wo die Gäste schon mit Glühweinduft und Würstchen empfangen wurden.
Die Kinder konnten sich ihren Martinstaler abholen und sich zusammen mit ihren Eltern und Angehörigen im beheizten Pfarrstodl aufwärmen.