Die Direktorinnen und Direktoren der Oberpfälzer Gymnasien hatten sich für ihr Sommertreffen den Altlandkreis Oberviechtach ausgewählt. Nach dem Empfang am Ortenburg-Gymnasium führte Oberstudiendirektor Ludwig Pfeiffer die Gäste zum Doktor-Eisenbarth- und Stadtmuseum, wo Dr. Ludwig Schießl über die Etablierung dieses Themenmuseums in der ehemaligen historischen Marktmühle referierte. Mit der Einrichtung von sechs regionalspezifischen Abteilungen „sollte das Museum als Kulturträger positioniert werden“. Mit dem Slogan „Vom Himmelbett zur wissenschaftlich eruierten Goldgewinnung“ brachte Siegfried Bräuer anschließend das neue Konzept auf den Punkt und stellte die einzelnen Abteilungen prägnant und informativ vor, bevor die Gäste die Ausstellungen in Augenschein nahmen: Doktor Eisenbarth als gelernter Chirurg, Gold im Raum Oberviechtach, Hinterglasmalerei „Winklarner Schule“, Oberviechtach und Haus Murach, Dr. Max und Margret Schwarz sowie Handwerk und Hausnamen.
Nach dem Mittagessen in der Mensa des Gymnasiums ging die Fahrt der Schulleiter und Pensionisten nach Friedrichshäng. Hier lud Ulrich Wohlgemuth zum „Blick über die Grenze ein“ und machte sich mit den Gästen auf eine Wanderung nach Plöss auf „zur Spurensuche in der ehemaligen Grenzgemeinde“. Nach der Vertreibung der deutschen Bevölkerung 1946 wurde Anfang der 1950-er Jahre der gesamte Ort bis auf ein Haus dem Erdboden gleichgemacht. Diese einstige „Rössler-Villa“ ist heute ein von Deutschen und Tschechen gern besuchtes Gasthaus. Die Zuhörerschaft staunte, dass das einstige Straßendorf, verbunden mit einer terrassenförmigen Bebauung, im Jahr 1939 knapp 1300 Einwohner zählte. Neben der Friedhofskirche wurde 1906 auch eine zweite Kirche im Ortszentrum gebaut. Dazu gab es ein Schulhaus, Geschäfte, Handwerksbetriebe und drei Gasthäuser.
1989 gründeten die Vertriebenen den Verein „Heimatgemeinde Plöß“ im Grenzgasthaus Gerstmeier in Friedrichshäng. Dort erfolgte auch der Ausklang des Direktoren-Ausflugs, wo sich die Wanderer die verschiedenen Sorten Küchel, eine Spezialität der Wirtin dieses historischen Grenzgasthofs, schmecken ließen.