Bereits im Vorfeld der Jahreshauptversammlung der Königlich Bayerischen Bürgerwehr war bekannt geworden, dass Vorsitzender Andreas Kistenpfennig nach fünf Jahren nicht mehr kandidieren würde. Dafür hatte sich der langjährige Aktive Helmut Fukerider bereiterklärt, das Amt zu übernehmen. Auch eine Mannschaft für die weiteren Posten hatte sich formiert. Doch als es beim Punkt Neuwahlen um Vorschläge ging, wurde es im DJK-Sportheim plötzlich still. Es gab keine Nennung von Namen, somit musste dieser Punkt von der Tagesordnung genommen werden. Sitzungsleiterin Anna Nagler stellte fest: „Die Neuwahlen können nicht durchgeführt werden. Die aktuelle Vorstandschaft bleibt im Amt. Eine Auflösung des Vereins wird eingeleitet.“
Was war passiert? Fukerieder erklärt es am Dienstagabend so: „Bis gestern Mittag hatten wir eine komplette Mannschaft. Doch ohne eine geprüfte Kasse sind wir nicht bereit, Verantwortung zu übernehmen.“ Er sprach von stürmischen Zeiten, die hinter der Bürgerwehr lägen. Er fühle sich von einer Person im Stich gelassen. „Die Baustellen werden immer mehr, und darunter leidet das kameradschaftliche Verhältnis. Dabei möchte ich betonen, dass ich niemandem unterstelle, dass die Kasse nicht in Ordnung ist.“ Er sprach nicht gezahlte Rechnungen an oder fehlende Erstattungen von Auslagen an die Mitglieder, die seit Monaten vorliegen.
Fukerider stellte den Antrag, dass der Kassier aufgefordert wird, die Kasse abzuschließen und mit allen Belegen den Kassenprüfern zu übergeben. „Dies und ein Rücktritt des Kassiers sind Grundvoraussetzung für einen eventuellen Fortbestand.“ Dieser Antrag wurde von der Versammlung einstimmig angenommen.
Oberpfalz-Medien hat einen Tag nach der Versammlung mit Kassier Bernd Fuhrich gesprochen. Er sagt: „Ich habe in diesem Jahr auch wegen meines Alters etwas mehr Urlaub genommen. Die Unterlagen der Bürgerwehr, Bargeld sowie Belege habe ich einen Tag vor der Versammlung in einem Schuhkarton erhalten. Ich brauche etwa zwei bis drei Wochen, um alles zu buchen und kann dann die Kasse ordnungsgemäß übergeben.“ Er betont ferner, dass er bereits am 26. November ein E-Mail an den Zweiten Vorsitzenden Johannes Nagler geschrieben und ihn gebeten habe, die Unterlagen zu bringen, was aber nicht geschehen sei.
Bürgermeister Sebastian Dippold hob in seinem Grußwort die Wichtigkeit der Bürgerwehr für die Stadt hervor und stellte fest, dass ein Ende nicht zwingend vorgegeben sei. „Bitte nutzt die Zeit, um eine Lösung zu finden.“ Sehr zu Herzen geht die ganze Angelegenheit Hermann Schmid: „Ich appelliere an alle, sich noch einmal zusammenzusetzen. Ich kann es nicht verstehen“, sagte er, den Tränen sehr nahe.