Dr. Annemarie Schraml aus Waldsassen referierte vor Kurzem im Jugendheim Neusorg über das Projekt „Feuerkinder“. Zu dem Abend hatte der Arbeitskreis Mission der Pfarreiengemeinschaft Neusorg-Pullenreuth geladen. Bei dem Projekt steht die medizinische Hilfe für Kinder und Jugendliche in Tansania im Mittelpunkt. Aus einem als einmalig geplanten Einsatz im Jahre 2000 sei eine nachhaltige Einrichtung erwachsen, die mittlerweile auch begleitende Unterstützung insbesondere für mittellose Patienten und im Bereich Bildung und Weiterbildung leiste. Kern der Tätigkeiten sei die medizinische Versorgung. In den vergangenen Jahren seien vor allem die operative Korrektur von Klumpfüßen bei Kindern und Jugendlichen sowie andere orthopädische und unfallchirurgische Maßnahmen in den Mittelpunkt gerückt. Wichtig sei dem Projekt insbesondere der Gedanke zur Selbsthilfe. Operierte Kinder und Jugendliche würden in die Lage versetzt, später selbst ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Auch die medizinische Selbsthilfe werde durch Aus- und Weiterbildungen einheimischer Kräfte aktiv vorangetrieben.
Leider habe sich die Situation vor Ort nicht nur verbessert. So habe sich etwa die rechtliche Regelung, dass Kinder bis zum fünften Lebensjahr kostenlos von den einheimischen Kliniken und Ärzten behandelt werden müssen, als kontraproduktiv herausgestellt: Kinder, die eine aufwändigere Behandlung bräuchten, würden gar nicht mehr medizinisch durch einheimische Einrichtungen versorgt. Insgesamt leide die Bevölkerung nach der Pandemie aktuell besonders unter den Folgen des Klimawandels und infolge des Ukrainekrieges massiv gestiegenen Lebensmittelpreisen. Ihren Vortrag unterstrich Schraml mit zahlreichen Bildern.
Da das Projekt sich nur aus Spendengeldern finanziert und aktuell pro Jahr ca. 150.000 Euro erforderlich sind, ist die Unterstützung aus der Heimat für das Projekt von Dr. Schraml und ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern weiterhin unabdingbar. Eine Hilfe vor Ort von staatlicher Seite gibt es praktisch nicht. Die Zuhörer spendeten mehr als 800 Euro, die Schraml entgegennahm.