Wie schaute das bäuerliche Leben vor 100 Jahren aus? Das Freilandmuseum in Goglhof nimmt Besucher mit auf eine lehrreiche Zeitreise. Der „Freundeskreis Goglhof” arbeitet nun an neuem Programm für Kindergärten, Schüler, Vereine und Familien.
Der Freundeskreis Goglhof ist zu seiner Mitgliederversammlung zusammengekommen. Besonders groß war die Anzahl der Anwesenden zwar nicht, doch das gelte ganz und gar nicht für die Anziehungskraft des Freilandmuseums bei Veranstaltungen, wie im Bericht des Vorsitzenden Ernst Luber zu hören war.
„Im Museumsbauernhof Goglhof soll das bäuerliche Leben für mehrere Generationen in das Bewusstsein gebracht und für zukünftige Generationen am Leben erhalten werden. Hierfür setzt sich ein aktiver Helferkreis aus Ehrenamtlichen – der Freundeskreis Goglhof e.V. – ein”, erklärte Luber. Viele bäuerliche Exponate führen bereits durch die Gebäude des Goglhofs, also Stallwohnhaus und Scheune, nun soll das Angebot durch eine Multimedia-Einrichtung ergänzt werden. Diese sei notwendig, um Besucherinnen und Besuchern das Leben der Bauernfamilie, die Handhabung der Gerätschaften sowie deren Herstellung bei Workshops und Filmvorführungen noch besser erlebbar zu machen, beschrieb der Vorsitzende den Förderantrag an die Leader Regionalentwicklung.
Die beantragte Förderung in Höhe von 2500 Euro wurde genehmigt, die Gerätschaften wurden angeschafft und inzwischen schon mehrfach genutzt. Damit jahreszeitlich unabhängig Veranstaltungen angeboten werden können, ging ein weiterer Förderantrag an das AOVE-Regionalbudget, um einen Veranstaltungsraum auszustatten mit einem Heizstrahler, Stapelstühlen und Beleuchtung. Die Kosten dafür werden auf circa 2400 Euro geschätzt. Es soll in eine mobile Einrichtung investiert werden, die in der Scheune oder im Kuhstall aufgebaut werden kann. Profitieren werden davon Kindergärten, Schulklassen, Vereine und Familien. Ihnen sollen kostenlos Filme und Workshops angeboten werden. Auch diese Fördersumme wurde genehmigt, die Anschaffungen laufen. Erwähnenswert sei auch die Reparatur der hölzernen Dachrinne, gefördert durch die Raiffeisenbank Sulzbach-Rosenberg.
Luber blickte auch auf das Jahr 2023 zurück. Ob Mundarttexte zum Schmunzeln von Walter Tausendpfund mit musikalischer Untermalung, ein Erlebnistag „Altes bäuerliches Handwerk” mit Filmen von Gottfried Maluche, einer Museumsrallye für Kinder, frisch gebackene Hollerküchel mit Kaffee und Kuchen, dem AOVE-Ferienprogramm mit „Spielen wie früher”, dem Tag des offenen Denkmals zum Thema „Rund um den Apfel” und dem Filmabend „Heint homma Knocha” – stets war der Andrang groß. Knapp 500 kleine und große Besucher wurden gezählt.
In bester Erinnerung bleiben wird Jakob und Resi List die Abschlussfahrt der Schüler der Förderberufsschule Rummelsberg. Sie besuchten mit ihren Lehrkräften den Goglhof. Mit großer Begeisterung lernten die jungen Männer, und beim zweiten Besuch auch die jungen Mädchen, am Museumsbauernhof das bäuerliche Leben von früher kennen. Auf die Nachfrage des Schulleiters, wie es ihnen denn gefallen habe, kam die begeistere Antwort: „Das war der schönste Tag in meinem Leben.”
Der Jahresabschluss „Adventlicher Abend“ mit Evi Strehl musste wegen Erkrankung abgesagt werden. Sie wird aber bereits am 5. März um 18 Uhr im Goglhof zu hören sein. Obwohl 2023 mehr Ausgaben als Einnahmen zu verzeichnen waren, bleibt in der Kasse ein gutes Polster, konnte Kassenführer Walter Gahn berichten. Seine ordnungsgemäße Kassenprüfung bestätigten die Kassenprüfer Hermann Gnahn und Thomas Bauernfeind. Bürgermeister Hans-Jürgen Strehl zeigte sich angetan von den vielfältigen Aktionen und dem Engagement des Freundeskreises.
„Wir wollen vor allem Familien mit einbinden”, sagt Ernst Luber. Er will Workshops anbieten, zum Beispiel zur Herstellung von Salben und Tinkturen aus heimischen Blüten mit der Kräuterpädagogin Jenny Nelhiebel. Auf viel Interesse dürfte auch das Angebot stoßen, das Seildrehen zu erlernen. Seiler Albert Friedrich aus Vilseck hat sich bereit erklärt, sein Können weiterzugeben.