Am Kriegerdenkmal in Lohhäuser wurde der Toten der beiden Weltkriege ebenso wie aller anderen Kriege gedacht und kurz an die Entstehung und Geschichte des Denkmals erinnert. Sie soll Mahnung zum Frieden sein, auch wenn es überall auf der Welt immer wieder Krieg gibt, von der Ukraine über Ghaza bis nach Asien.
Erfreut waren die Festorganisatoren mit Harald Scholz und Professor Karl Schneider sowie Bürgermeister Franz Schöner über die große Anzahl an Besuchern an diesem geschichtsträchtigen Ort, der Lohhäuser, Mähring, Dreihacken und Altwasser verbindet. Groß war auch die Beteiligung der tschechischen Freunde und Vereine, von der Feuerwehr bis hin zu Vertretern des Forstes und der Gemeinden.
Eva Prochazkova, Bürgermeisterin von Stara Voda (Altwasser), erinnerte in der heutigen „Slatina” an die unglaubliche Geschichte des Denkmals zur Erinnerung an die Gefallenen des 1. Weltkrieges, bei dem erstmals chemische Waffen eingesetzt wurden. Nur wenige Jahre später kam der 2. Weltkrieg, er war noch schrecklicher. Weitere Namen wurden auf dem Denkmal ergänzt. Das Leben und Leiden ging weiter, dann wurden die Bewohner ausgesiedelt. Nach mehr als 40 Jahren sahen sie erstmals ihre Heimat wieder.
„100 Jahre Denkmal, das sind fünf Generationen Geschichte des Lebens, des Glaubens, der Hoffnung und Träume. Alle hier haben Erinnerungen an ihren Lebensweg. Beide Seiten des Krieges sind hier und teilen ihre Erinnerungen.” Eva Prochazkova wünschte sich von ganzen Herzen, dass sie immer zueinander stehen werden, Seite an Seite, solange es das Leben erlaubt.
Bürgermeister Franz Schöner überreichte mundgeblasene Franziskuskreuze von der Glashütte Lamberts an Eva Prochazkova, „eine Frau, die Geschichte schrieb mit der Grenzöffnung von Broumov” und als Dank für die große und gute grenzüberschreitende Freundschaft sowie an Dagmar Strnadova (ehemalige Bürgermeisterin von Tri Sekery / Dreihacken) für eine Freundschaft, die seinesgleichen sucht.
Für Karl Schneider, den Gründer der IG Lohhäuser, war es etwas Außergewöhnliches, dass es damals ein Tscheche war, der den Vorsitz der engagierten Denkmal-Errichter übernahm. Ihm ist der Janovsky-Brunnen gewidmet, der im ehemaligen oberen Dorf errichtet wurde. Die Menschen der Weltkriege wurden manipuliert, mit einem Feindbild verführt. Im heutigen digitalen Zeitalter sei es ebenso schwer, zu unterscheiden, was Wahrheit ist, was Fakt und was Fake. Wichtig sei es, sich seine eigene Meinung zu bilden und nachzudenken. „Es darf nie wieder dorthin kommen, wo es mal war!”
Mit dem zum Nachdenken anregenden Lied „Sag mir, wo die Blumen blühen” und einer Gedenkminute wurde zum gemütlichen Beisammensitzen mit Kaffee und Kuchen, kühlen Getränken sowie Grillspezialitäten übergeleitet. Peter Karmann übernahm die musikalische Gestaltung es 22. Lohhäuser-Treffens im ehemaligen Wald- und Straßendorf.