Einst eine technische Errungenschaft, heute schon wieder Geschichte! Bei diesigem Herbstwetter machten sich doch einige Eisenbahnnostalgiger auf den Weg zum ehemaligen Bahnhof in Drahthammer. Die nur 69jährige Geschichte dieser oft als eine der schönsten Nebenstrecke in Bayern bezeichnete 28,4 lange Strecke musste von Amberg (374 m) zum Bahnhof Ursensollen (527 m) einen Höhenunterschied von 153 m bewältigen. Josef Schmaußer, Heimatpfleger der Gemeinde Ursensollen, hat sich schon Jahrzehnte mit der beliebten Lokalbahn beschäftigt und konnte für die Seniorennetzwerkte Ammerthal und Ursensollen viele, teils bisher unbekannte Details und Geschichten um die Bahn erzählen. Aber auch die Gäste der 4,5 km langen Wanderung trugen mit ihrem wissen und ihren Erinnerungen ihren Teil zum Gelingen der schönen Tour bei. Der Haltepunkt Drahthammer lag 2,4 km vom Amberger Bahnhof entfernt. Ab 1910 diente dieser Teil auch der neu eröffneten Vilstalstrecke nach Schmidmühlen. Beim Abbau der Gleisjoche im Februar 1973 machte sich ein mit Jochen beladener Wagon selbstständig und raste in Richtung Stadt. Beim Bahnhof Drahthammer brachte man den „Ausreißer” gezielt zum Entgleisen. Heute droht eine neue Gefahr: An der Laibung des Haager Viadukts haben sich jetzt schon eine Anzahl Steine der Verkleidung gelöst. Hoffentlich kann dieses schöne Brückenbauwerk von 1902/1903 für die Nachwelt erhalten bleiben.