„Gedenken vereint und ist unverzichtbar für den Weg in eine friedliche Zukunft“. Mit dieser Feststellung bekräftigte Stabsfeldwebel a. D. Hans Eismann in seiner eindrucksvollen Gedenkrede aus Anlass des Volkstrauertages, der am Vorabend am Kriegerdenkmal gefeiert wurde. Unter Vorantritt der Flossenbürger Blaskapell’n mit Leiter von Franz Völkl bewegte sich vom Floriansplatz in das Marktzentrum ein mit Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine langer Trauerzug zum Ehrenmal. Es war eine machtvolle Demonstration für Frieden, Freiheit, Erinnerung, Gedenken und Mahnung im Schatten der fürchterlichen Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten. Am Kriegerdenkmal hielten Vertreter der Reservistenkameradschaft Flossenbürg Ehrenwache.
Nach dem Choral der Bläser hielt Stabsfeldwebel a. D. Hans Eismann wie schon seit nunmehr 25 Jahren eine sehr eindrucksvolle und nachdenkliche Ansprache.
Eingangs sprach er die Landung britischer/amerikanischer/kanadischer Truppen in der Normandie am 6. Juni 1944 an, die die Endphase des Zweiten Weltkrieges in Europa einleitete. Nach 80 Jahren sehen wir immer noch die Spuren des sogenannten “D-Days“ durch die Friedhöfe der Hunderttausende Tote. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, der Terror der Hamas und Hisbollah gegen Israel und das Leid der Zivilbevölkerung im Gazastreifen und im Libanon, aber auch der Antisemitismus in unserer Gesellschaft bereiten uns große Sorgen. Wir müssen auf diese Entwicklungen reagieren. Deshalb heißt das zentrale Stichwort „Gedenken und Mahnung“ und: Gegen Diskriminierung, Antisemitismus, Rassismus und gewalttätige Parolen und Handlungen unsere Stimme erheben.
Bürgermeister Robert Lindner stellte die Bedeutung des seit mehr als 100 Jahren bestehenden Gedenktages heraus und rief die Erinnerung an Krieg und Gewalt sowie des Gedenkens der Toten in den beiden Weltkriegen wach. „Unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter Menschen und Völkern“.
Totengedenken, Fürbitten und Vaterunser sprachen Pfarrer Max Früchtl und Pfarrer Wilfried Römischer, während Lindner und Eismann Kränze am Ehrenmal niederlegten. Dabei intonierte die Musikkapelle das Lied vom „Guten Kameraden“. Die Flosser Landwehr feuerte während des Liedvortrages drei Böllerschüsse ab. Der Trauerzug trat seinen Rückmarsch zum Floriansplatz an.