So richtig einfach wurde es den Mitgliedern des Männergesangverein Pleystein (MGV) am vergangenen Mittwochabend beim Patenbitten in Waldthurn nicht gemacht. Die Pleysteiner waren auf die gegenüberliegende Seite des Fahrenberg gekommen, um bei ihren Freunden den Gesang- und Orchesterverein 1899 Waldthurn um die Übernahme der Patenschaft für ihr großes 130-jähriges Jubiläum des Männergesangverein 1895 Pleystein (28.05. – 01.06.2024) zu bitten.
Zunächst musste man kurzerhand wegen des Regens einige Programmkorrekturen durchführen, im Waldthurner Lobkowitzschloss fand schließlich der „Bettelabend“, der zunächst wenig harmonisch begann und später in der Unterzeichnung der Patenschaftsurkunde endete. Der Weg dorthin war für die die Anwesenden aus Waldthurn und Pleystein, wie die Chöre, die Pleysteiner Festdamen und Festkinder sehr unterhaltsam. Lediglich für die Festbraut des nächstjährigen Pleysteiner Jubiläums, die hübsche Annalena Brey aus dem Pleysteiner Ortsteil Vöslesrieth, für den Chorleiter Alexander Völkl und schließlich für den Vorsitzenden des MGV Stefan Weig aus Schafbruck begann der Abend zunächst doch zunächst etwas beschwerlich.
Das Trio hatte die „ehrenvolle Bettelaufgabe” und war doch glatt der Meinung, die Waldthurner würden sofort einlenken. Mit schmeichelnder Stimme begann Weig selbstverständlich knieend auf einem großen Holzscheit, wie auch die Festbraut und der Chorleiter seine Bitte zur Übernahme der Patenschaft. „Mit einem besonderen Anliegen sind wir Pulverer heute über den Affenpass ins Land der Gänsbürger gekommen, ihr lieben Sangesschwestern und Sangesbrüder, habt unseren Wunsch sicher schon vernommen“, winselte Weig liebevoll uns Mikrophon. „Diesen wollen wir Euch nun offiziell anvertrauen, damit wir können auf eure wertvolle Hilfe bauen. Der Pleysteiner Männergesangverein feiert das 130-jährige Bestehen im nächsten Jahr, deshalb steht hier aus dem Land der Pulverer diese große Schar“ meinte der MGV – Vorsitzende weiter. Als gescheiten Paten habe man an den Waldthurner Gesang- und Orchesterverein gedacht, denn die Waldthurner Gänsbürger und Pleysteiner Pulverer konnten sich schon immer gut leiden“. Denn schon die Vorfahren, hier seien die Namen Kick, Müllner und Sax genannt, pflegen jahrzehntelang ein harmonisches Freundschaftsband. Es war tatsächlich ein schleimiges Gesülze des MGV – Vorsitzenden, was die Waldthurner mit Vorsitzenden Bernhard Unger wenig beeindruckte.
Sophia Mäckl, Annika Pankotsch und Anna Mäckl präsentierten dem knieenden Trio zunächst musikalisch insgesamt zehn Lieder bis aus den 50er Jahren. Diese mussten das Lied, Interpreten und das Jahrzehnt der Erscheinung wissen. Als Ersatz sollten sie wenigstens die Textzeilen weitersingen können, was teilweise überhaupt nicht gelang. So mussten sie zur Strafe so manchen kleines Getränk zu sich nehmen, was hauptsächlich den beiden knieenden Männern den Schweiß auf die Stirn zauberte. Udo Jürgens „Griechischer Wein” bereitet hier auch schon Probleme, Freddy Quinns „Die Gitarre und das Meer“ war bei den drei Pleysteinern überhaupt nicht präsent. Allerdings hatte das Trio den „Kommissar” von Falco oder Helene Fischers „Fieber spüren” voll drauf.
Schließlich endete die Prüfung manchmal etwas zäh aber trotzdem erfolgreich, man schnitt des Freundschaftsband auseinander und unterzeichnete die Patenschaftsurkunde unter den Klängen der Trachtenkapelle Waldthurn unter der Leitung von Josef Pflaum sen.. Auch der Waldthurner Chor tonART mit Christoph Pausch und der MGV Pleystein mit Chorleiter Alexander Völkl intonierten den Abend.
Selbstverständlich verfolgten auch die beiden Bürgermeister Rainer Rewitzer und Roman Bauer sowie die beiden Pfarrer Adam Karolczak (Pleystein) und Norbert Götz (Waldthurn) das Patenbitten. Der Abend endet mit Getränken , Leberkäs in Pfarrheim und später beim Gasthaus Kühnhauser.