In der Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Tirschenreuth wurde am Fatimatag ein ganz besonderes Jubiläum gefeiert: Pfarrer i.R. und Bischöflich Geistlicher Rat Konrad Gruber beging sein 60-jähriges Priesterjubiläum. Im Rahmen der 459. Wallfahrt für die Kirche wurde ihm mit einem festlichen Gottesdienst feierlich gedankt und seiner Verdienste gedacht. Stadtpfarrer Georg Flierl eröffnete die Feier mit einer persönlichen Begrüßung aller Gäste und der versammelten Geistlichen, insbesondere des Hauptzelebranten des Abends, Dr. Daniel Stark, Regens des Priesterseminars in Regensburg. In seiner Eröffnung erinnerte er auch an die Anliegen der Fatima-Botschaft: Bekehrung, Gebet für den Frieden und die Erneuerung der Kirche. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernahm in bewährter Weise der Männergesangverein Tirschenreuth unter der Leitung von Horst Schultes, begleitet von Florian Löw an der Orgel.
Rückblick auf ein segensreiches Leben im Dienst der Kirche In einem warmherzigen Rückblick schilderte Stadtpfarrer Flierl die vielfältigen Stationen im Leben von Jubilar Konrad Gruber: Geboren 1939 in Thanheim, wurde er 1965 in Regensburg zum Priester geweiht. Es folgten Kaplanstellen in Bärnau, Kösching und Wiesau. Später wirkte er als Pfarrer unter anderem in Neuhaus, Rattenberg und zuletzt in Bad Neualbenreuth. Besonders hob Flierl Grubers langjähriges Engagement in der Jugendarbeit sowie seinen Einsatz als geistlicher Beirat des Mesnerverbandes hervor. Seit seiner Versetzung in den Ruhestand 2009 ist Konrad Gruber in Tirschenreuth wohnhaft und als Aushilfspriester nach wie vor aktiv. Pfarrer Flierl dankte ihm mit bewegten Worten: „Konrad, du bist mein Lebensretter.” Im Anschluss wurde ihm im Namen der Pfarrgemeinde eine Dankurkunde überreicht. Auch Pfarrgemeinderatssprecherin Edith Schön betonte in ihrer Ansprache die große Wertschätzung der Gemeinde: „60 Jahre Dienst am Herrn und an den Menschen – das ist ein Geschenk für uns alle.” Auch ein Vertreter des Mesnerverbandes würdigte Grubers langjährigen Dienst als Präses in der Region und später im ganzen Bistum, seine Verbundenheit mit den Mesnern, sein offenes Ohr und sein stets wohlwollender Umgang: „Sie waren da und haben sich Zeit genommen. Ein Priester, der mit uns geht – das wurde mir von vielen bestätigt.”
Hauptzelebrant Dr. Daniel Stark: „Pilger der Hoffnung – gerade jetzt!” In seiner Predigt schlug Dr. Stark den Bogen vom historischen Heiligen Jahr 2000 unter Papst Johannes Paul II. zum Heiligen Jahr 2025. Dabei ging er auf die Vielzahl aktueller Krisen ein, von der Coronabis zur Ukrainekrise, und rief dazu auf, nicht dem Pessimismus zu verfallen, sondern „Pilger der Hoffnung” zu sein – das Motto des Heiligen Jahres. Er betonte: „Optimismus kann vergehen – Hoffnung aber wird von Gott geschenkt.” Besonders stellte er Maria als Vorbild in den Mittelpunkt, eine Frau, „die das Urbild der Hoffnung” sei – sichtbar auch in der Pietà von Tirschenreuth. Stark rief dazu auf, im Gebet, wie Maria, die Dinge im Herzen zu erwägen und sich im Glauben immer wieder neu zu verankern. „Die Welt braucht Leuchttürme der Hoffnung – werden wir zu solchen!”
Lichterprozession und gemütlicher Ausklang Nach dem Gottesdienst fand traditionell die Lichterprozession um den Tirschenreuther Marktplatz statt. Die Gläubigen zogen betend und singend mit Kerzen durch die Straßen – ein bewegendes Zeichen des Glaubens und der Verbundenheit. Anschließend lud der Pfarrgemeinderat zu einer kleinen Verköstigung auf dem Kirchplatz ein. Bei Getränken und einem Imbiss fand der Abend in geselliger und dankbarer Atmosphäre seinen Ausklang.
Ein Abend der Dankbarkeit und Ermutigung Mit dieser eindrucksvollen Feier wurde nicht nur das Lebenswerk eines treuen Priesters gewürdigt, sondern auch ein kraftvolles Zeichen für Hoffnung, Gemeinschaft und Glauben gesetzt – mitten in einer krisengeschüttelten Zeit.
Herzlichen Glückwunsch, Herr Pfarrer Gruber, und ein herzliches Vergelt's Gott für 60 Jahre treuen Dienst!