Letzten Freitag besuchte der CSU Arbeitskreis Polizei WEN/TIR/NEW die Ausstellung „Die Verleugneten - Opfer des Nationalsozialismus 1933 – 1945 – heute“ in der KZ Gedenkstätte Flossenbürg. Die fachkompetente Führung wurde von der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Jana Dütsch der Gedenkstätte Flossenbürg durchgeführt.
Die Ausstellung erinnert an Menschen, die im Nationalsozialismus als „Asoziale“ und „Berufsverbrecher“ verfolgt wurden. Ihre Erfahrungen stehen im Zentrum. Zwischen 1933 und 1945 greifen Behörden und Polizei gesellschaftliche Vorurteile auf. Sie kontrollieren, drangsalieren und berauben Zehntausende ihrer Freiheit. Viele wurden ermordet. Insbesondere Menschen, die in Armut leben, strafrechtlich belangt werden oder staatlichen Vorgaben zur Arbeit nicht nachkommen sind, waren davon betroffen. Gemeinsam ist ihnen, dass Gesellschaft und Politik der Nachkriegszeit ihre Leiden im Nationalsozialismus nicht als Unrecht anerkennen.
Der Themenrundgang mit dem CSU Arbeitskreis Polizei widmet sich den Geschichten und Erfahrungen der Verleugneten. Dabei zieht er Linien bis in die Gegenwart und befragt Ausgrenzung und Diskriminierung heute.
Dabei stellten sich die Teilnehmer die Frage, welche Funktionen polizeiliches Handeln im Nationalsozialismus erfüllte und welches Selbstverständnis diesem zugrunde lag?
Jürgen Preisinger, Vorsitzender des CSU Arbeitskreises Polizei, meint: „Diese Führung unterstützt uns bei der Entwicklung eines reflektierten Geschichtsbewusstseins, was eine Grundlage für Handlungsorientierungen heute und in Zukunft bildet und zur Stärkung unserer Demokratie und zur Resilienz gegen Antisemitismus und weitere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit beiträgt“.
In der anschließenden Diskussionsrunde wurde auch aufgegriffen, wie wichtig die Erinnerungskultur für unsere Gesellschaft ist und wir als Gemeinschaft unbedingt Bildungsangebote in Gedenkstätten für junge Menschen benötigen. Die Ausstellung ist bis 14. September 2025, täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet.