Auch dieses Jahr konnte die BJV Kreisgruppe Vohenstrauß unter Leitung der beiden Fallenbeauftragten Hermann Ach und Martin Götz einen in Bayern für die Ausübung der Fallenjagd notwendigen Lehrgang zur Erreichung des Sachkundenachweises durchführen. Die Vielerorts beklagte negative Veränderung unserer Kulturlandschaft ist nicht alleine ausschlaggebend für das Artensterben. Um den zudem bestehenden hohen Raubwilddruck auf unser heimisches Niederwild sowie viele geschützte Bodenbrüter zu reduzieren, ist es eben auch erforderlich den Raub-wilddruck auf ein angemessenes Maß zu begrenzen. Eine intensive und waidgerechte Bejagung des meist nachtaktiven Raubwildes ist effektiv und ohne eine zusätzliche Beunruhigung im Revier zu erzeugen, nur unter Zuhilfenahme von verschiedenen Fallensystemen möglich. Im Rahmen des theoretischen Teils des Kurses wurden durch Martin Götz den Teilnehmern die gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Fallenjagd nähergebracht. So wurden u.a. die Jagdzeiten unter Beachtung der Aufzuchtzeiten, Fallenarten und Fallengrößen sowie die notwendigen Prüfungen für Totschlagfallen erläutert. Insbesondere der Einsatz von Lebendfangfallen wurde von den beiden Referenten befürwortet und für deren Verwendung geworben. Auf die auch beim Einsatz von Lebendfangfallen gegebenen Probleme und Gefahren, insbesondere bei der anzeigepflichtigen Kofferfalle (im Bild hinten links), wurden die Teilnehmer hingewiesen. Auch der zwar rechtlich zulässige Schuss auf wildernde Hunde oder Katzen ist nach Meinung der Referenten nur in absoluten Ausnahmesituationen anzuwenden. Der Dialog mit den vermeintlichen Eigentümern der Tiere oder mit den Jagdgenossen sei allen anderen jagdlich zulässigen Handlungen vorzuziehen. In einem weiteren Teilbereich der Schulung wurden die Teilnehmer über die sich am Markt befindlichen Fallenmeldersysteme und deren Kosten sowie über die Erfahrungen mit den von verschiedenen Systemherstellern zur Verfügung gestellten Meldesystemen informiert. Diese Systeme entbinden in Bayern den Jäger nicht von der gesetzlichen Pflicht der täglich durchzuführenden morgendlichen Fallenkontrolle. Nach einer kurzen Mittagspause und Stärkung im Gasthof „Zum weißen Roß” in Burgtreswitz ging es gemeinsam ins Jagdrevier um sich dort die in der Praxis eingesetzten Lebendfangfallen sowie die Fallenmeldersysteme im praktischen Einsatz anzusehen und auszuprobieren. Großes Interesse fanden aber auch die zum Abschluss bereit-gestellten verschiedensten Tot- und Lebendfangfallen sowie deren Auslösetechniken, die von den Teilnehmern ausgiebig getestet werden konnten. Hier konnte unter Aufsicht auch das fängisch Stellen und das gefahrlose Entspannen von Tot-schlagfallen, wie z.B. dem Schwanenhals, geübt werden. Am Ende des Kurses wurden an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die jeweiligen Teilnahmebestätigungen ausgehändigt. Die beiden Fallenjagdbeauftragten wünschten allen viel Er-folg und Waidmannsheil bei und mit der Fallenjagd. Die Kreisgruppe Vohenstrauß bedankt sich für das Interesse an den vielen Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen des bisherigen Jahres und freut sich auf die Hubertusfeier 2024, die am 2. November in Waidhaus stattfinden wird. Nach der Hubertusmesse in der Pfarrkirche wird der Jungjägerschlag und die gemütliche Einkehr mit standesgemäßer Hubertusfeier in Frankenreuth stattfinden. Eine sehr traditionelle und nicht wegzudenkende Veranstaltung im Jagdjahr die viele Jägersleut und Besucher aus der breiten Bevölkerung bei passenden Ambiente und romantischen Klängen der Grenzland-Jagdhornbläser anlockt.
Für den Wildkochkurs am 12. Oktober in der Schulküche Pleystein mit dem Motto „Wilde Küche – jung modern und lecker” kann man sich noch nach Restplätzen unter anmel-dung@jagd-vohenstrauss.de erkundigen. Leiter der Veranstaltung sind die Geschwister Marina Kraus und Christine Enderlein.