In einer Zeit, in der Menschen angepöbelt und bedroht werden, wenn sie Leben und Eigentum von Mitbürgern schützen, sind klare Worte nötiger denn je: Davon sind Bürgermeister Thorsten Hallmann und Landrat Andreas Meier überzeugt und stellten sich im Schwarzenbacher Gasthof Stark bei der Ehrung langjährig aktiver Feuerwehrdienstleistender aus den drei Kommunen der Verwaltungsgemeinschaft Pressath demonstrativ an die Seite der Männer und Frauen in den blauen Uniformen.
„Wir können dankbar und stolz sein, dass wir so motivierte freiwillige Feuerwehren in unseren Gemeinden haben, die diese kommunale Pflichtaufgabe erfüllen und dabei ehrenamtlich ‚24/7‘ für ihren Nächsten da sind“, bekräftigte Hallmann in seiner Begrüßung. Die Gemeinden beantworteten dies, indem sie für eine gute technische und bauliche Ausstattung Sorge trügen: „Das ist für uns selbstverständlich und das sind wir euch schuldig, denn uns liegt daran, dass ihr in euren Einsätzen sicher seid und gesund davon zurückkehrt.“
„Was gibt es Positiveres als Menschen, die sich nicht nur mit Ellenbogen und Scheuklappen ihrem eigenen Vorteil widmen, sondern als große Gemeinschaft ein effektives Hilfeleistungsnetzwerk für ihre Mitbürger bilden?“, lobte Landrat Meier und hob hervor, dass die Wehren als „gutes und aller Ehren wertes Gesamtpaket“ über die Rettungseinsätze hinaus weitere wichtige gesellschaftliche Funktionen einnähmen. Dankbarkeit hierfür verstehe sich leider nicht mehr von selbst, auch die Feuerwehren würden zur Zielscheibe von Zeitgenossen, die „schimpfen, nörgeln, meckern und sich dabei zugleich oft selbst aus der Verantwortung nehmen“.
Der öffentliche Dank, den der Staat den Brandschützern mit diesem Ehrenabend abstatte, schließe die Familienangehörigen und Arbeitgeber ein, die durch ihre Nachsicht und Unterstützung dazu beitrügen, dass das „Räderwerk“ der Feuerwehren schnell und zuverlässig funktionieren könne. Es bleibe zu wünschen, dass auch in Zukunft junge Leute durch das Vorbild der jetzt Aktiven zum Nachdenken angeregt würden und letztlich ebenfalls in diesem mitmenschlichen Dienst Erfüllung fänden, auch wenn sich damit keine bedeutenden materiellen Vorteile verbänden. Nicht minder wichtig seien die erfahrenen Mitglieder, die auch nach Erreichen der Altersgrenze für den aktiven Dienst aufgerufen seien, ihren Schatz an Erfahrung und Begeisterung an die Jüngeren weiterzugeben: „Wir brauchen jeden und jede von euch.“
Den Kommunen dankte der Landrat, dass sie trotz steigender Preise für Ausrüstungsgegenstände und eines sich beschleunigenden technischen Fortschritts die Investitionen in ihre Wehren nicht scheuten. Kreisbrandinspektor Wolfgang Schwarz schloss sich den Dankesworten und Glückwünschen an und vermerkte mit Stolz, dass die Aktivenzahlen im Landkreis Neustadt trotz der Pandemie und der Vielfalt an Vereinsangeboten insbesondere für junge Menschen nicht zurückgegangen seien und dass sich Leistungsprüfungen und Lehrgänge ungebrochenen Interesses erfreuten.
„470 Jahre gelebtes aktives Ehrenamt“ aus der Stadt Pressath und den Gemeinden Schwarzenbach und Trabitz wurden beim Feuerwehr-Ehrenabend in Schwarzenbach geehrt. Eingeladen waren neun Jubilare aus Pressath (Dießfurt, Hessenreuth, Zintlhammer), drei aus Trabitz (Burkhardsreuth) und zwei aus Schwarzenbach:
Für 40 Jahre Dienst: Markus Baumann, Hermann Kutzer, Werner Rupprecht (alle Freiwillige Feuerwehr/FFW Burkhardsreuth), Reinhard Arnold (FFW Hessenreuth), Rudolf Fuchs, Werner Panzer (beide FFW Riggau), Rainer Lindner (FFW Schwarzenbach), Johann Ackermann (FFW Zintlhammer).
Für 25 Jahre Dienst: Johannes Brüderer, Alexander Gnan, Werner Schreml (alle FFW Dießfurt), Gerhard Fuchs, Christian Marzi (beide FFW Riggau), Werner Götz (FFW Schwarzenbach).
Die Ehrungen nahmen Landrat Andreas Meier, Kreisbrandinspektor Wolfgang Schwarz, Kreisbrandmeister Jürgen Haider und die Bürgermeister Bernhard Stangl (Pressath), Thorsten Hallmann (Schwarzenbach) und Carmen Pepiuk (Trabitz) vor.